Spielbericht: Neu-Ulm – FCF 2:2


Tolle Moral nach 1:0 Rückstand – Platzverweis kostet letztlich den Sieg – trotz Unterzahl Sieg möglich 

FCF-Trainer Michael Kurz sah beim 2:2 Unentschieden am vergangenen Samstagnachmittag in Neu-Ulm ein „Kampfspiel mit ansprechenden, spielerischen Elementen“ seiner Mannschaft. Nach einem frühen Rückstand bewies die Täleself Moral und drehte das Spiel. Mitte der zweiten Halbzeit wähnte sich der 1. FC Frickenhausen bereits auf der Siegerstrße, doch als Knackpunkt erwies sich ein Platzverweis für Muharrem Umutlu, der den Ausgleichs-Elfmeter zum 2:2 zur Folge hatte.

Das Trainerteam des 1. FC Frickenhausen schenkte der siegreichen Elf des Stammheim-Spiels das Vertrauen und vollzog keinen Wechsel in der Startformation. Die Neu-Ulmer waren gleich von Beginn an gewillt, ihre 1:5 Schlappe gegen den SV Bonlanden wettzumachen und spielten zum Start druckvoll auf das Gästegehäuse zu. So war es auch nicht verwunderlich, dass die Gastgeber bereits in der 9. Minute mit 1:0 in Führung gingen. Nach einem schnellen Ballgewinn im Mittelfeld steckte Spielmacher Mehmet Fidan den Ball durch die weit aufgerückte FCF-Abwehr und Alexandro Casullo hatte keine Mühe Denis Grgic im Kasten der Täelself zu überwinden. „Wir haben ein paar Minuten gebraucht, bis wir im Spiel waren und sind verdient in Rückstand geraten“, kommentierte FCF-Trainer Michael Kurz die Anfangsphase.

Doch dieser Führungstreffer schien die Frickenhäuser wachgerüttelt zu haben. Fortan versuchten die Gäste den Ausgleich zu erzielen. Nach zwei „Halbchancen“ war es letztlich Goalgetter Julian Hofacker vorbehalten, das 1:1 per Foulelfmeter zu erzielen. (20.) Vorangegangen war ein schneller Spielzug der Blau-Weißen, an dessen Ende Fatmir Karasalihovic strafwürdig im Strafraum gelegt wurde. „So darf man da einfach nicht hingehen“, meinte Lukas Kögel, Spielertrainer des TSV Neu-Ulm, im Nachgang der Partie.

Fast wäre Hofacker sogar nur wenige Zeigerumdrehungen später die Führung gelungen, doch sein Kopfball war nach einer Pirracchio-Flanke mit zu wenig Druck ausgestattet. (23.) Eine weitere Gelegenheit erspielte sich Giuseppe Pirrracchio mit einer sehenswerten Einzelleistung selbst, als er in Robben-Manier vom linken Flügel in den Strafraum drang und sein strammer Schuss nur um einen Meter das Gehäuse verfehlte. (34.) Michael Kurz sprach nach Spielende von einer Drangphase, „in der der FCF die sich bietenden Gelegenheiten einfach konsequenter hätte ausspielen müssen“.

In den Anfangsminuten der zweiten Halbzeit bot sich den rund 100 Zuschauern ein ähnliches Bild wie zu Beginn des ersten Durchgangs. Die Gastgeber setzten den FCF unter Druck und hatten die Kontrolle über das Spielgeschehen. Doch entgegen der Drangphase der ersten 45 Minuten, resultierte aus dieser Phase kaum mehr als ein strammer Distanzschuss von Florian Ufschlag, den Denis Grgic mit all seiner Klasse um den Torpfosten lenken konnte. (57.) Der Führungstreffer war dieses Mal den Gästen vorbehalten. Nachdem Julian Hofacker rund zwanzig Meter vor dem Strafraum gefoult wurde, führte Spielertrainer Stephan Rothweiler den fälligen Freistoß blitzschnell aus und Giuseppe Pirracchio hatte keine Mühe, freistehend vor dem Tor den Ball im Kasten unterzubringen. (68.)

Im Anschluss an diesen Treffer dominierte der 1. FC Frickenhausen die Partie, doch bei einem Eckball im Gästestrafraum entschied Schiedsrichter Achim Mauz wie aus heiterem Himmel auf Strafstoß und verwies Muharrem Umutlu per roter Karte des Feldes. Für den neutralen Beobachter eine schwierig einzusehende Situation, aber der konsequent leitende Referee erklärte nach Spielende, er habe im Getümmel einen Ellenbogenschlag seitens des FCF-Innenverteidigers erkannt. Den fälligen Strafstoß verwandelte Mehmet Fidan in der 75. Minute zum 2:2. In der Folgezeit drängten die Neu-Ulmer auf den Siegtreffer, doch mehr als ein kerniger Ufschlag-Schuss von der Strafraumkante, den Grgic parieren konnte, gelang den Gastgebern nicht. Auch Neu-Ulms Spielertrainer Lukas Kögel war mit dieser Herangehensweise nicht einverstanden und meinte, „man hätte die Überzahl mit mehr Kopf ausspielen müssen“. Schlussendlich hätten sogar die in Unterzahl spielenden Gäste einen Lucky Punch landen können, wäre es Julian Hofacker gelungen, eine seiner beiden Chancen in der vierminütigen Nachspielzeit erfolgreich abzuschließen. So blieb es beim 2:2 Unentschieden und beide Trainer sprachen nach der Partie von einem grundsätzlich gerechten Ergebnis. Mit gemischten Gefühlen trat jedoch der FCF-Tross die Heimreise an. „Eigentlich hatte ich nach unserem Führungstor zum 2:1 ein gutes Gefühl. Wenn der Elfmeter – den ich allerdings nicht bewerten kann – nicht passiert, gewinnen wir das Spiel. Danach war es ein anderes Spiel, obwohl wir selbst in Unterzahl am Schluss noch den Siegtreffer auf dem Fuß hatten“, bilanzierte FCF-Trainer Michael Kurz nach Spielende.

TSV Neu-Ulm
Fritsche, Beer, Kögel, Kidane, Kurz, Schuhmacher, Merk (70. Gnann), Casullo (73. Dipsizgöl, 84. Kurz), Ufschlag, Rupp, Fidan (75. Stanic). 

FC Frickenhausen
Grgic, Hofacker, Nicolaci, Rothweiler, Umutlu, Novovic, Pirracchio (77. Arslan), Ersoy, Wagner, Karahsalihovic (83. Bajorat), Köhler.

Zuschauer: 100

Schiedsrichter: Achim Mauz

Tore: 0:1 Casullo (9.), 1:1 Hofacker (20.), 1:2 Pirracchio(68.), 2:2 Fidan (75.)