FCF behält in intensiv geführtem Spiel die Oberhand – Verdienter 2:1 Sieg gegen den TSV Bad Boll
Einen verdienten Sieger gab es am gestrigen Sonntag im Landesligaspiel zwischen dem FC Frickenhausen und dem TSV Bad Boll. Der Aufsteiger aus dem Neuffener Tal hatte vor allem im zweiten Spielabschnitt zahlreiche hochkarätige Einschussmöglichkeiten und hätte die Partie schon früher für sich entscheiden müssen. So aber musste die Mayer-Truppe bis zum Schluss alles geben, um den knappen 2:1 Sieg über die Zeit zu retten. Zuvor sahen die Besucher von beiden Teams eine intensiv geführte Begegnung, in der die kämpferischen Momente eindeutig im Vordergrund standen. „Es stimmt mich überaus positiv, wie sich meine junge Mannschaft im Abstiegskampf präsentiert. Der Sieg ist auch verdient, weil wir mehr Spielanteile und auch die besseren Tormöglichkeiten hatten“, freute sich Frickenhausens Trainer Martin Mayer über den Dreier, der seiner Mannschaft wieder etwas mehr Luft im Kampf um den Klassenerhalt verschafft. „Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen und auch verdient in Rückstand geraten. Nach dem etwas glücklichen Ausgleichstreffer lief es bei uns besser, aber der Knackpunkt für die Niederlage war der verschossene Elfmeter nach der Halbzeit. Auf Grund dem deutlichen Chancenplus ist der Sieg für Frickenhausen nicht unverdient“, meinte Bad Bolls Coach Benjamin Geiger nach dem Schlusspfiff.
Große personelle Probleme hatte das Frickenhäuser Trainerteam bei der Suche nach einer Lösung im Mittelfeld. Mit Vladan Novovic, Leon Smoljan und Dominique Rodrigues fehlten wichtige Akteure. Dafür stand Yannik Kögler erstmals wieder in der Startelf. Voll besetzt dagegen die Auswechselbank beim TSV Bad Boll.
Den eindeutig besseren Start auf dem gut bespielbaren Rasenspielfeld erwischten die Gastgeber. Sie störten schon weit in der gegnerischen Hälfte und ließen den Gästen kaum eine Entfaltungsmöglichkeit. Keine drei Minuten waren vergangen, als Giuseppe Pirracchio im Boller Torraum äußerst knapp an einer Flanke von Timo Gutjahr vorbei schrammte. Dann demonstrierte Yannik Kögler seine Torjägerqualitäten nachhaltig, als er nach einem verkorksten Abschlag des Boller Torspielers hellwach war, der gegnerischen Abwehr anschließend entweichen konnte und eiskalt zum 1:0 einschoss (6.). Nach zwölf Spielminuten konnte sich Julian Hofacker über die linke Außenseite durchsetzen, doch seinen Plan, den im Strafraumzentrum völlig frei stehenden Yannik Kögler zu bedienen, durchkreuzte der Boller Abwehrorganisator Anastasios Kivotidis.
Allmählich lösten sich die Gäste aus der Umklammerung und konnten das Spiel offener gestalten, wohl auch deshalb, weil zentrale Positionen im FCF-Mittelfeld einfach nicht gut ausgeführt wurden. Den ersten Warnschuss aufs Frickenhäuser Torgehäuse gab Felix Hummel ab, doch FCF-Goalie Florian Jost konnte klären (16.). Auch bei der nächsten Boller Chance durch Umut Sat war Jost auf der Höhe und begrub den Ball sicher unter sich (24.).
Dann waren wieder die Platzherren an der Reihe. Ismail Oguz schickte Kögler im halblinken Strafraumeck auf die Reise, aber der Frickenhäuser Angriffsführer fand im glänzend reagierenden Boller Torspieler Marc Schrenbacher seinen Meister, der Kögler`s „Geschoss“ aus 12 Metern noch an die Querlatte lenken konnte (29.). Im Gegenzug der völlig überraschende Ausgleich zum 1:1, als die Frickenhäuser Innenverteidigung bei einer Flanke von der linken Außenseite keinen Zugriff fand und der freistehende Umut Sat aus sechs Metern nur noch die Stiefelspitze hinhalten musste (31.).
Kurz vor dem Halbzeitpfiff von Schiedsrichter Ingo Grieser wirbelten Kögler und Oguz die Boller Hintermannschaft kräftig durcheinander, aber der Torerfolg blieb aus, da sich ein Gästespieler am Elfmeterpunkt in den Schuss von Oguz warf und so zur Ecke klären konnte (44.).
Der Beginn des zweiten Spielabschnitts war recht turbulent, da die Mayer-Truppe gleich die Entscheidung suchte. In der 48. Spielminute steuerten Kögler und Pirracchio alleine auf das Gästetor zu, doch anstatt aufs Tor zu schießen passte Pirracchio noch einmal zu seinem Sturmpartner, der dann aus spitzem Winkel nur das Außennetz traf. Muxmäuschenstill wurde es dann in der 53. Spielminute im Stadion Tischardtegart. Nach einer Flanke in den Frickenhäuser Strafraum ging Felix Hummel zu Boden und Schiri Grieser deutete unmissverständlich auf den Elfmeterpunkt hin. Umut Sat trat zur Ausführung des sehr umstrittenen Strafstoßes an, aber FCF-Torspieler Florian Jost ahnte die Ecke und konnte parieren (55.).
Nach dieser fragwürdigen Entscheidung zeigten die Gastgeber die richtige Reaktion, erhöhten das Tempo und hatten eine Reihe hochkarätiger Einschussmöglichkeiten. Stephan Rothweiler kam aus kurzer Distanz frei zum Schuss, doch sein Schlenzer ging knapp am Boller Torgehäuse vorbei (59.). Besser machte es Max Bajorat, der einen Rothweiler-Pass im Nachschuss zum 2:1 verwandeln konnte (63.). Zwei Minuten später die einzige Torchance der Gäste im zweiten Spielabschnitt, als Fabian Falzone aus 25 Metern abzog und der Ball nur äußerst knapp das FCF-Tor verfehlte (65.).
Die Entscheidung in diesem Kampfspiel hätte der FCF zu Beginn der Schlussviertelstunde herbeiführen müssen. Gegen die aufgerückte Gästeabwehr stand nämlich ausgerechnet Torjäger Yannik Kögler zweimal frei vor dem Boller Tor, doch beide Male hatte Gästetorhüter Marc Scherrenbacher das bessere Ende für sich (78. und 80.).
Die Gäste mobilisierten am Ende der Partie zwar alle Kräfte, aber die Mayer-Elf hatte konditionell eindeutig mehr zu bieten und ließ keine Torchance mehr zu. So blieb es beim verdienten 2:1 Erfolg, den die Gastgeber dann auch noch gebührend feierten.
FC Frickenhausen: Jost, Lernhart, Hofacker, Umutlu (46. Ersoy), Gutjahr, Bajorat. Oguz (66. Stehling), Rothweiler, Pirracchio (85. Jasny), Reiser, Kögler (81. Behrendt).
TSV Bad Boll: Scherrenbacher, Philipp, Hartmann, Djorovic, Sat (70. Sebastian Aust), Kivotidis, Persch (67. Rapp), Hansjörg Aust, Hummel (57. Zuljevic), Falzone, Damanti.
Schiedsrichter: Ingo Grieser, Immenried.
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