Pressebericht: FCF – TSV Bad Boll 2:2


FCF mutiert zum Remiskönig der Landesliga – fünftes Unentschieden in Folge, aber immer noch ungeschlagen

Einen offenen Schlagabtausch erlebten rund 200 Besucher am vergangenen Samstag in der Landesligapartie zwischen dem FC Frickenhausen und dem TSV Bad Boll. Am Ende eines unterhaltsamen Nachmittags teilten sich die Tabellennachbarnbeim unterm Strich leistungsgerechten 2:2 Unentschieden die Punkte. Die Täleself blieb damit auch im siebten Saisonspiel ungeschlagen und damit als Aufsteiger absolut im Soll. Trotzdem intensiven Spiel haderten beide Trainer mit der Punktausbeute. „Wir haben die erste Halbzeit klar kontrolliert, konnten in Führung gehen und hatten alle Trümpfe in der Hand, aber dann haben wir kurz vor der Pause zweimal nicht aufgepasst und schon lagen wir zurück. Positiv ist jedoch, dass unsere junge Mannschaft den Rückschlag weggesteckt hat und gegen einen tief stehenden Gegner zum Ausgleich gekommen ist“, resümierte FCF-Trainer Michael Kurz. „Wir haben dem Gegner nur zwei Torchancen zugelassen und das hat ausgereicht, um hier nicht gewinnen zu können. Aus meiner Sicht ist der Punktgewinn für uns zu wenig, denn wir wurden für unseren Aufwand nicht belohnt“, meinte der Boller Kommandogeber Manuel Doll nach dem Schlusspfiff.

Große Personalsorgen plagen derzeit das Frickenhäuser Trainergespann Rothweiler/Kurz. Gegenüber den letzten Begegnungen fehlten neben einigen Dauerverletzten gegen Bad Boll Muharem Umutlu verletzungsbedingt, Giuseppe Pirracchio weilte aus familiären Gründen in Italien und Apo Behrendt traf berufsbedingt erst kurz vor dem Anpfiff auf dem Sportgelände ein. Alle Mann an Bord hatte dagegen Bad Boll. Trainer Doll leistete sich sogar den Luxus, seinen torgefährlichsten Angreifer Max Pradler zunächst auf der Bank schmoren zu lassen.

Auf dem Kunstrasenspielfeld entwickelte sich von Beginn an ein kampfbetontes und intensiv geführtes Spiel. Beide Kontrahenten arbeiteten mit hoher Laufbereitschaft gegen den Ball, versuchten schon weit vor dem eigenen Strafraum die Räume eng zu machen, um dem Gegner wenige Torchancen zu erlauben. Auch in punkto Disziplin hielten sich beide Teams an die Vorgaben. So dauerte es bis zur 23. Spielminute, ehe ein Spielzug für Gefahr vor dem Tor sorgte. Nico Spreitzer zog über die linke Außenseite an seinem Gegenspieler vorbei, anschließend spielte er im Boller Strafraum quer auf den mitgelaufenen Kevin Nicolaci, dieser zog auch gleich aus zwölf Metern ab, doch der Ball verfehlte um wenige Zentimeter sein Ziel. Kurz darauf sorgte erneut Nicolaci für Gefahr vor dem Gästetor. Sein Distanzschuss aus 20 Metern wurde aber eine sichere Beute des Boller Torspielers Felix Lache (27.). Zwei Minuten später hatten schon einige einheimische Fans den Torschrei auf den Lippen, als Spreitzer im linken Strafraumeck für Ismail Oguz auflegte, doch der Frickenhäuser Torjäger traf die Kugel aus zehn Metern nicht richtig, so dass es beim 0:0 Unentschieden blieb (30.).

Der erste Fehler, den sich die ansonsten sichere Gästeabwehr leistete, führte dann zur zu diesem Zeitpunkt nicht unverdienten Führung für die Platzherren. Völlig unbedrängt passierte einem Gästespieler ein Fauxpas, als er den Ball am eigenen Strafraum von der rechten Außenseite in die Mitte des Spielfeldes passte. Ismail Oguz roch den Braten, ging dazwischen und wuchtete das Spielobjekt von der Strafraumgrenze aus zum 1:0 ins Tornetz (33.). In der Folgezeit gelang es der Täleself ganz gut, den Ball von der Gefahrenzone fern zu halten.

Der eine oder andere Besucher machte sich schon auf dem Weg, um sich eine „Halbzeitrote“ zu sichern und kam dann nicht in den Genuss, zwei sehenswerte Tore bewundern zu können. Pascal Hartmann drang nämlich über die linke Seite in den Frickenhäuser Strafraum ein, spielte anschließend gekonnt auf Hansjörg Aust, dieser fackelte nicht lange und hämmerte den Ball volley zum 1:1 in die Maschen (43.). Noch spektakulärer der Treffer zum 1:2. Erneut war es Aust, der vom rechten Strafraumeck einfach draufhielt und FCF-KeeperFlorian Ziegele mit einem Schuss genau in den Torwinkel nicht den Hauch einer Abwehrmöglichkeit ließ (45.).

Auch in den ersten Spielminuten der zweiten Halbzeit hatten die Kurörtler mehr vom Spiel, ohne jedoch zu Torchancen zu kommen. Umso überraschender dann der Ausgleichstreffer. Mit zwei Doppelpässen wurde der Abwehrriegel der Gäste ausgehebelt, Denis Köhler hatte dann freie Bahn und erzielte überlegt das 2:2 (56.).

Für viel Aufregung im Lager des Frickenhäuser Anhangs sorgte das Schiedsrichtergespann in der 67. Spielminute. Nach klasse Vorarbeit von Köhler gelang nämlich Nicolaci das 3:2, doch als wohl einziger hatte der Linienrichter eine Abseitsstellung gesehen und hob die Fahne, sodass der Treffernicht zählte. „Das war eine absolute Fehlentscheidung, weil es hier nicht um Zentimeter sondern um Meter ging“, monierte beispielsweise FCF-Trainer Michael Kurz.

In der Schlussviertelstunde suchten zwar beide Teams durch enorme Kraftanstrengung die Entscheidung, aber es blieb in der bis zum Schluss spannenden und abwechslungsreichen Partie beim 2:2 Unentschieden.

FC Frickenhausen: Ziegele, Spreitzer (46. Behrendt), Kotaidis, Gutjahr, Portale, Oguz, Nicolaci (84. Lucic), Volk, Rothweiler, Köhler, Ersoy.

TSV Bad Boll: Lache, Philipp, Ammon, Ungureanu (88. Nicastro), Hartmann (79. Sebastian Aust), Topolovec, Kivotidis, Feldmaier, Persch, Aust (82. Jux), Falzone (69. Pradler).

Schiedsrichter: Andreas Zürn, VFR Gommersdorf.

– wes –