Jetzt hat es den FCF erwischt – 1:4 Niederlage beim neuen Tabellenführer Türkspor Neu-Ulm
Im zehnten Saisonspiel musste der FC Frickenhausen am gestrigen Sonntag seine erste Saisonniederlage hinnehmen. Der neue Tabellenführer Türkspor Neu-Ulm war einfach zu stark für die Kicker aus dem Neuffener Tal, dominierte den Großteil des unterhaltsamen Spiels und verließ den Platz völlig zurecht und auch in der Höhe verdient als Sieger. Die FCF-Akteure wehrten sich zwar nach ganz schwachem Beginn und dem daraus resultierenden 0:3 Rückstand gegen die drohende Niederlage, aber außer dem Ehrentreffer gelang der Täleself wenig. „Wir sind einfach nicht ins Spiel gekommen, haben viele unnötige Fehler produziert, die der clevere Gegner eiskalt ausgenutzt hat. So gesehen geht der Sieg für Türkspor Neu-Ulm auch in Ordnung“, meinte FCF-Trainer Michael Kurz nach dem Spiel.
Neu-Ulms Trainer Ünal Demirkiran freute sich zuerst riesig über die Übernahme der Tabellenführung seines Teams, gab jedoch gleich zu bedenken, dass der Platz ganz oben nur eine Momentaufnahme sei. „Ziel ist nach wie vor der Klassenerhalt. Wir wollen so schnell wie möglich 30 bis 35 Punkte erreichen, erst dann werden wir uns neu ausrichten“, relativierte Demirkiran die auf der Tribüne aufkommende Stimmung. Einige Türkspor-Fans sahen ihre Mannschaft nämlich schon auf dem sicheren Weg in der Verbandsliga.
Gegenüber der Vorwoche musste das Frickenhäuser Trainerteam ihre Mannschaft wieder neu formieren. Denis Köhler, Wlasios Kotaidis konnten den Weg nach Neu-Ulm auf Grund beruflicher Verpflichtungen nicht antreten, Claudio Portale und Apostolos Behrendt fehlten verletzungsbedingt. Dafür waren Max Bajorat und Kevin Nicolaci wieder von Anfang an dabei.
Auf der Bezirkssportanlage in Neu-Ulm bestimmten die Platzherren von Beginn an das Geschehen. Die ganze Mannschaft war in Bewegung und setzte die Gäste in der eigenen Spielhälfte fest. Bereits nach vier Spielminuten zappelte der Ball zum ersten Mal im Frickenhäuser Tornetz, als Ilir Tupella ein Missverständnis in der Frickenhäuser Innenverteidigung mit einem Schuss ins lange Toreck zum 1:0 bestrafte. Kurze Zeit später lag der Ausgleichstreffer förmlich in der Luft, nachdem Ismail Oguz Max Bajorat mit einem Querpass bediente, doch Letzterer zögerte mit seinem Schuss aus acht Metern zu lange, sodass Türkspor-Keeper Ediz Özer per Fußabwehr klären konnte (9.). Dann waren wieder die Gastgeber an der Reihe. Ähnlich wie beim Führungstreffer verloren die Frickenhäuser das Spielobjekt in der Vorwärtsbewegung. Auf diesen Moment hatten die routinierten Platzherren nur gewartet. Blitzschnell nahm die Offensivabteilung Fahrt auf, FCF-Goalie Florian Ziegele konnte zwar noch den Schuss von Marc Oliver Hämmerle abwehren, aber dann war erneut Ilir Tupella zur Stelle und drückte die Kugel zum 2:0 über die Torlinie (12.).
Die zu diesem Zeitpunkt völlig orientierungslosen Gäste hatten dem Angriffswirbel des Mitaufsteigers nichts entgegen zu setzen. Hämmerle traf aus 18 Metern nur den Pfosten des FCF-Tores (23.) und zwei Minuten später köpfte er eine Flanke freistehend aus kurzer Distanz neben das Tor. In der 28. Spielminute stand Hämmerle aber genau richtig, als er einen vom Pfosten abprallenden Ball zum 3:0 abstauben konnte.
Nach der klaren Führung nahmen die Hausherren etwas Gas vom Pedal, was zur Folge hatte, dass sich das Spiel nun vollständig drehte. Plötzlich waren die Gäste am Drücker. Ismail Oguz erzielte nach perfekter Vorarbeit von Giuseppe Pirracchio das 3:1 (34.), und Oguz hatte drei Minuten später nach einem Querpass von Bajorat sogar den Anschlusstreffer auf dem Fuß, verzog jedoch aus zehn Metern. Kurz vor dem Halbzeitpfiff des ohne Fehl und Tadel leitenden Schiedsrichters Stefan Jenninger hatte erneut Oguz die Chance zur Ergebnisverbesserung, aber sein Schuss aus spitzem Winkel wehrte der Neu-Ulmer Torspieler ins Toraus ab (45.).
„Das was in den letzten 15 Minuten vor der Halbzeit passiert ist, hat mir überhaupt nicht gefallen und ich musste in der Kabine etwas lauter werden“, ärgerte sich der Neu-Ulmer Trainer über das Auftreten seiner Burschen vor der Pause. Es schienen die richtigen Worte gewesen zu sein, denn der Tabellenführer ließ im zweiten Spielabschnitt keine Torchance für die FCF-Akteure mehr zu. Solche hatte dagegen die Türkspor-Truppe noch einige. Der für den am Oberschenkel verletzten Ziegele nach der Halbzeit ins Spiel gekommene Marko Suton stand aber bombensicher zwischen den Pfosten und wehrte Schüsse von Burak Tastan (52. und 74.) und Hämmerle (66.) großartig ab. Lediglich bei einer Direktabnahme von Araujo Malheiro zum 4:1 war Suton machtlos (83.).
So blieb es beim 4:1., das die Türkspor-Mannschaft nach Spielende zusammen mit den Fans auch gebührend feierte.
Türkspor Neu-Ulm: Özer, Endres, Karasoy (46. Malheiro), Tupella, Tekin (34. Tokic), Hämmerle (75. Apul), Owusu, Tastan, Sahin, Ö. Aksoy, E. Aksoy.
FC Frickenhausen: Ziegele (46. Suton), Gutjahr, Bajorat, Lucic, Oguz, Nicolaci (71. Semere), Volk, Rothweiler, Umutlu, Pirracchio (86. Spreitzer), Ersoy.
Zuschauer: 150.
Schiedsrichter: Stefan Jenninger, SRG Aalen.
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