Dem Titelaspiranten Paroli geboten – Diszipliniert auftretender FCF stoppt Siegesserie des Tabellenzweiten TSGV Waldstetten
Ein intensiv geführtes Spiel erlebten die Besucher am vergangenen Samstag im Frickenhäuser Stadion. Die mit fünf Siegen in Folge und dem entsprechenden Selbstvertrauen angereiste Mannschaft des TSGV Waldstetten konnte trotz des 0:0 Unentschiedens auch im Neuffener Tal zeigen, dass sie den Ausgang des Meisterschaftsrennens in der Landesliga, Staffel 2 in der Saison 2020/21 mitbestimmen kann. Auch bei der Täleself ist der Lernprozess deutlich sichtbar. Gegenüber den ersten Saisonspielen stand vor allem die Defensive sicherer, es wurden weniger leichte Fehler produziert, und die Bereitschaft in den Zweikämpfen ans Limit zu gehen war unverkennbar.
So gesehen darf auch das Ergebnis als gerecht angesehen werden. In dieser Beziehung waren sich auch die beiden Trainer in ihrem Statement nach dem Spiel weitgehend einig. „Ich habe über die gesamte Spielzeit hinweg ein ausgeglichenes Spiel gesehen. Jede Mannschaft hatte ihre Möglichkeiten zum Sieg. Wir können mit dem Punktgewinn gegen einen starken Gegner jedoch ganz gut leben“, meinte Frickenhausens Trainer Michael Kurz. Waldstettens Coach Mirko Doll haderte ein wenig mit dem Auslassen zweier klarer Einschussmöglichkeiten seiner Truppe. „Wenn wir eine von zwei Großchancen rein machen, tun wir uns leichter und das Spiel nimmt eventuell einen anderen Verlauf. Ich bin aber mit dem Auftreten meiner Jungs nicht unzufrieden. Wichtig war vor allem, dass meine Mannschaft bei den gefährlichen Kontern aufgepasst hat und kaum zwingende Torchancen des Gegners zugelassen hat“, bilanzierte Doll.
Gegenüber der Vorwoche musste das Frickenhäuser Trainergespann Rothweiler/Kurz ihre Anfangsformation auf drei Positionen ändern. Wlasios Kotaidis und Max Füssenhäuser standen aus privaten Gründen nicht zur Verfügung und Adhanom Semere musste auf Grund muskulärer Probleme passen. Personell nahezu aus dem Vollen schöpfen konnte dagegen TSGV-Trainer Doll.
Bei äußerlich widrigen Bedingungen sahen die 130 Spielbeobachter auf dem großen Rasenspielfeld von Beginn an zwei Teams mit klaren taktischen Vorgaben: Die Einheimischen versuchten hoch konzentriert gegen den Ball zu arbeiten und bei Balleroberung schnell nach vorne zu spielen. Die Gäste wollten von Beginn an dem Spiel ihren Stempel aufdrücken. Grundlage bildete dabei die Ballsicherheit und die hohe Laufbereitschaft aller Akteure.
So war es nicht verwunderlich, dass das Team aus dem Ostalbkreis mehr Spielanteile zu verzeichnen hatte und sich das Geschehen meist in der Hälfte der Gastgeber abspielte. Den Frickenhäusern gelang es jedoch vorzüglich den Ball aus der Gefahrenzone fern zu halten und die Gegenangriffe in Richtung Waldstettener Torgehäuse waren nicht ungefährlich. Da aber auch die Gäste ihre Vorgaben perfekt erfüllten und eigentlich nie in Unterzahl kamen, blieben hochkarätige Torchancen in den ersten zwanzig Spielminuten Mangelware.
Erst in der 25. Spielminute wurde es erstmals im Stadion mucksmäuschenstill. Der umtriebige und kaum vom Ball zu trennende Ralph Molner schickte mit einem „Zuckerpass“ in die Schnittstelle der Frickenhäuser Abwehr Marcel Waibel auf die Reise. Dieser steuerte alleine aufs FCF-Tor zu, doch sein Schuss aus kurzer Distanz ging knapp vorbei.
Auch das Tälesteam hatte kurz vor dem Halbzeitpfiff von Schiedrichter David Modro eine Einschussmöglichkeit. Ausgangspunkt war eine gelungene Einzelaktion von Giuseppe Pirracchio auf der linken Außenseite. Seine anschließende Flanke von der Grundlinie aus segelte in den Waldstettener Torraum, doch der einschussbereite Fatmir Karasalihovic brachte das Spielobjekt nicht unter Kontrolle (39.).
Nach der Halbzeitpause merkte man dem Frickenhäuser Spiel an, dass die Trainer die richtigen Maßnahmen getroffen hatten, um das Geschehen auf dem Platz ausgeglichener gestalten zu können. In erster Linie konnten die Kreise von Spielgestalter Ralph Molner eingegrenzt werden. Trotzdem hatten die TSGV-Akteure eine weitere Großchance. Nach einer Flanke von der rechten Außenseite stand Marcel Waibel völlig frei, doch sein Kopfball aus acht Metern zischte knapp am FCF-Torgehäuse vorbei (59.). Drei Minuten danach herrschte im Gästestrafraum Alarmstimmung. Berkay Ersoy zog auf der rechten Außenseite an seinem Gegenspieler vorbei, anschließend flankte er scharf in die Strafraummitte, doch Julian Hofacker und Giuseppe Pirracchio rutschten um Haaresbreite am Ball vorbei (62.).
Obwohl keine Tore fielen, wurde es den Besuchern nie langweilig. Beide Kontrahenten hatten nämlich im läuferischen Bereich einiges zu bieten, blieben auch mit zunehmender Spieldauer hoch konzentriert und auch in den verbissen geführten Zweikämpfen steckte keiner zurück.Beide Trainer wechselten in der Schlussphase weitere Offensivkräfte ein, um den entscheidenden Treffer erzielen zu können. Julian Hofacker (68.) und Kevin Nicolaci (84.) auf Frickenhäuser Seite sowie Patrick Weber (86.) für die Gmünder Vorörtler konnten ihre Mini-Chancen jedoch nicht verwerten.
Nach unterhaltsamen, wenn auch torlosen, 95 Spielminuten pfiff der insgesamt gut leitende Schiedsrichter die Begegnung ab.
FC Frickenhausen: Grgic, Hofacker (81. Nicolaci), Oguz (87. Kynast), Jung, Rothweiler, Umutlu, Novovic, Pirracchio, Ersoy (81. Bajorat), Wagner, Karasalihovic (70. Chatzimalousis).
TSGV Waldstetten: Helmli, Fröhlich, Zolnai, Waibel, ‚‘Szenk, Ses (58. Kubitzsch), Kurfess (81. Weber), Molner, Kleinmann (76. Özgür), Avigliano, Rosenfelder.
Schiedsrichter: David Modro, SRG Leonberg.
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