Nach vier Siegen in Folge musste der FC Frickenhausen am gestrigen Sonntag in Ebersbach eine verdiente 0:2 Niederlage einstecken. Die Platzherren waren in der ersten halben Stunde das dominierende Team und gingen schnell mit 2:0 in Führung. Danach konnte die Mayer-Truppe das Spiel einigermaßen ausgeglichen gestalten, aber eine echte Siegchance hatte die Täleself nicht. „Wir haben sehr gut begonnen und auch gleich die Torchancen verwertet. Danach hätten wir nachlegen müssen. So aber mussten wir bis zum Schluss um den Sieg bangen. Der Sieg geht aber in Ordnung“, meinte der Ebersbacher Trainer Dinko Radojevic nach dem Spiel. „Wir waren in der ersten halben Stunde mental handlungslahm, um Ebersbach auf Augenhöhe begegnen zu können. In den letzten 60 Spielminuten konnten wir mithalten, aber die Genauigkeit im Spiel nach vorne war heute nicht vorhanden“, nannte FCF-Coach Martin Mayer als Grund für die Niederlage.
Gegenüber den letzten Begegnungen musste Martin Mayer seine Anfangsformation auf zwei Positionen ändern. Vladan Novovic befand sich im Urlaub und Darius Stehling fehlte krankheitsbedingt. Dafür rutschten Max Bajorat und Kevin Sen in die Startelf. Dinko Radojevic konnte im Wesentlichen seine Wunschformation auflaufen lassen.
Bei guten äußeren Bedingungen sahen die knapp 200 Besucher auf dem Kunstrasenspielfeld zunächst eine einseitige Partie. Die Platzherren waren von Beginn an äußerst konzentriert, lauffreudig und was Disziplin und Handlungsschnelligkeit anbelangt den Gästen immer einen Schritt voraus. Bereits nach drei Spielminuten kam Lars Grünewald nach einem Eckball frei zum Kopfball, doch die Kugel ging knapp neben das FCF-Tor. Dem Führungstreffer der Ebersbacher gingen dann mehrere Fehler in der Defensivabteilung der Gäste voraus. Schließlich fiel der Ball dem Ex-Frickenhäuser Vincenzo Parrinello vor die Füße, der das Geschenk dankend annahm und aus kurzer Distanz zum 1:0 einschoss (8.). Die Platzherren hatten aber noch nicht genug, erhöhten weiter den Druck und setzten die Frickenhäuser in ihrer eigenen Hälfte fest. Es dauerte jedoch bis zur 17. Spielminute, ehe sich die Überlegenheit auch im Ergebnis niederschlug. Florian Ujupaj wurde am halbrechten Strafraumeck angespielt und gegen seinen platzierten Schuss zum 2:0 ins Tordreieck war auch FCF-Torspieler Denis Grgic machtlos. Eine weitere Großchance die Führung auszubauen hatte Lars Grünewald, doch er wuchtete das Spielobjekt freistehend aus acht Metern am Frickenhäuser Torgestänge vorbei (22.).
Nach zirka einer halben Stunde reagierte die Frickenhäuser Trainerbank auf das einseitige Geschehen auf dem Spielfeld. Der eingewechselte Julian Hofacker sollte die Abwehr stabilisieren und Stephan Rothweiler im Mittelfeld für mehr Ordnung sorgen.
Nach 35 Spielminuten brachten die Gäste ihre erste gefährliche Aktion im gegnerischen Strafraum zustande, als Ismail Oguz in halblinker Position aus 14 Metern abzog, doch Ebersbachs Torhüter Timo Schurr hatte noch die Finger am Ball und konnte abwehren. Dann drang Max Bajorat über die linke Außenseite in den SV-Strafraum ein, aber anstatt den Ball von der Torauslinie ins Strafraumzentrum zu spielen versuchte er es mit einem Torschuss, und das war definitiv die falsche Entscheidung (43.).
Ebenso wie zu Beginn des Spiels agierte die Radojevic-Truppe nach der Pause spielfreudig und ergebnisorientiert. Diesmal waren jedoch Schwächen im Torabschluss unübersehbar. Caglar Celiktas (48.) und Alessandro Nicastro (51.) versemmelten nämlich hochkarätige Einschussmöglichkeiten kläglich.
Bei den Gästen war nun immer mehr das Bemühen zu erkennen, dem Spiel noch eine Wende geben zu wollen. Die Angriffsbemühungen wurden jedoch meist schon vor dem einheimischen Strafraum gestoppt. Dafür sorgte in erster Linie der umsichtige Abwehrorganisator Tomislav Ivezic, der seine Nebenleute glänzend dirigierte und in brenzligen Situationen stets den Überblick behielt.
Martin Mayer versuchte es in der Schlussviertelstunde mit der Brechstange und wechselte mit Apostollos Behrendt und Dominique Rodrigues weitere Offensivkräfte ein. Dadurch war für die Ebersbacher viel Platz bei Kontern. So auch in der 77. Spielminute, als Alessandro Nicastro nach einer Überzahlsituation im Gästestrafraum frei zum Schuss kam, den Ball aber aus acht Metern übers Tor jagte.
Doch auch der Anschlusstreffer war möglich, als Yannik Kögler nach einem Steilpass aus dem Mittelfeld heraus der Ebersbacher Defensivabteilung enteilte, aber sein anschließender Schuss aus zehn Metern verfehlte das Torgehäuse der Platzherren knapp (83.). Das war jedoch die einzige größere Aufregung im Strafraum der Gastgeber, und deshalb geht der Sieg für die an diesem Tag mit mehr Willensstärke auftretende Mannschaft auch völlig in Ordnung.
SV Ebersbach: Schurr, Ivezic, Nicastro, Celiktas (78. Froschauer), Ujupaj (79. Bogdanovic); Gutmann; Parrinello (65. Schmidt), Strohmaier, Baumgartner, Krämer, Grünenwald (37. Klement).
FC Frickenhausen: Grgic, Lernhart, Gutjahr, Bajorat, Oguz (68. Behrendt), Pirracchio (81. Schick), Rothweiler, Sen (34. Hofacker), Berkay Ersoy (75. Rodrigues), Reiser, Kögler.
Schiedsrichter: Artur Grünwald, Bellenberg.
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