Wie gehabt – FCF dreht Spiel nach 0:2 Rückstand – Yannik Kögler gelingen zwei Tore beim 3:2 Sieg gegen NAFI Stuttgart
Wie schon vor einer Woche beim 5:2 Erfolg gegen die SG Bettringen musste der FC Frickenhausen am gestrigen Sonntag erst einen 0:2 Rückstand aufholen, um als Sieger den Platz verlassen zu können. Die Gäste legten bis zur Pause zwei Tore vor und waren der Täleself in allen Belangen überlegen. Erst die Kabinenansprache des Trainers während der Halbzeitpause und einige Veränderungen im Mannschaftsgefüge brachten den FCF wieder in die Spur. Der Mitaufsteiger aus dem Stuttgarter Raum baute in der zweiten Halbzeit auch kräftemäßig ab und stand am Ende trotz einer starken Leistung mit leeren Händen da. Entsprechend bedient war NAFI-Trainer Damir Bosnjak nach dem Spiel. „Wir haben das Spiel dominiert und hätten zur Pause mit drei oder vier Toren vorne liegen müssen. Nach dem Anschlusstreffer haben wir das Spiel aus der Hand gegeben und den Gegner aufgebaut. Wir sind selber schuld, dass wir verloren haben. Statt konzentriert die Chancen reinzumachen wollten wir wie so oft in dieser Saison in Schönheit sterben“, ärgerte sich der Stuttgarter Coach besonders über die Überheblichkeit seiner Spieler in manchen Spielsituationen. „Nach den letzten beiden Spielen sollte vollends jedem meiner Spieler klar geworden sein auf was es im Fußball ankommt. Die erste Halbzeit war ganz schlecht. Ich verstehe nicht, warum es bei uns erst läuft, wenn der Trainer auf den Tisch haut. Die Einwechslungen nach der Pause haben Wirkung gezeigt und Yannik Kögler hat mit seinen zwei Toren ein glänzendes Comeback gefeiert“, erklärte FCF-Trainer Martin Mayer nach Spielschluss.
Kaum Veränderungen in der Startelf nahm Mayer in der Startelf vor. Mit der Hereinnahme von Vladan Novovic sollte die FCF-Defensive mehr Stabilität bekommen. Mayers Trainerkollege Damir Bosnjak musste seinen Stammtorspieler Hüsrev Kop ersetzen.
Auf dem Rasenspielfeld im Frickenhäuser Stadion demonstrierten die Gäste von Anfang an das Geschehen. Die erste Torchance hatten jedoch die Frickenhäuser. Timo Gutjahr wirbelte auf der linken Außenseite die NAFI-Abwehr kräftig durcheinander. Seine anschließende Flanke erreichte den im Strafraumzentrum lauernden Giuseppe Pirracchio, dieser nahm den Ball aus acht Metern volley, hatte jedoch Pech, dass ein gegnerischer Abwehrspieler das Spielobjekt mit dem Körper gerade noch ins Toraus befördern konnte (2.). Im Gegenzug schon die Führung für die Gäste. Einen Fehler der FCF-Abwehr nutzte Torjäger Ugur Capar eiskalt aus und netzte einen Querpass von Emre Yildizeli aus zehn Metern zum 0:1 ein (4.).
Die Gäste wollten gleich nachlegen und stellten die zu diesem Zeitpunkt überforderte FCF-Defensivabteilung ein ums andere Mal vor große Probleme. Erdem Akcan konnte über die halbrechte Seite ohne Behinderung in den FCF-Strafraum eindringen, doch anstatt seinem freistehenden Mitspieler aufzulegen wollte er FCF-Goalie Florian Jost mit einem Heber bezwingen, was aber misslang (8.). In der 18. Spielminute zog Emre Yildizeli aus 22 Metern ab, doch sein fulminanter Schuss verfehlte äußerst knapp das Gehäuse der Gastgeber.
Die Überlegenheit des Mitaufsteigers wurde Mitte der ersten Halbzeit immer deutlicher. NAFI-Kapitän Daniel Bosnjak konnte im Mittelfeld schalten und walten wie er wollte, balltechnisch demonstrierten die Stuttgarter ihre Extraklasse, lediglich im Verwerten der herausgespielten Torchancen klappte nicht alles. So hatten beispielsweise Haris Grahic (34.) und Erdal Koyuncu (35.) Riesenmöglichkeiten die Führung auszubauen, aber beide scheiterten aus kurzer Entfernung. Kurz vor der Halbzeit dann doch noch das hoch verdiente 0:2, als Josip Biljeskovic eine Freistoßflanke von Ugur Capar einköpfte (44.).
Gleich nach dem Wiederanpfiff von Schiedsrichter Vincent Schöller merkten die rund 150 Besucher, dass die FCF-Akteure gewillt waren dem Spiel noch eine Wende zu geben. FCF-Kapitän Timo Gutjahr wurde ins Mittelfeld beordert, um mit seinen läuferischen Fähigkeiten den Spielfluss der Gäste zu unterbinden und die Hereinnahme von Berkay Ersoy sorgte auf der rechten Abwehrseite für mehr Sicherheit.
In der 49. Spielminute wurde Max Bajorat beim Torschuss im Stuttgarter Strafraum zu Fall gebracht. Julian Hofacker übernahm Verantwortung und verwandelte den Strafstoß sicher zum 1:2. Zwei Minuten später zog Emre Yildizeli aus 20 Metern ab, doch Florian Jost konnte parieren. Danach erhöhten die Platzherren das Tempo und das Spielgeschehen verlagerte sich immer mehr in die Hälfte der Gäste.
Nach einer Stunde Spielzeit war dann auch die Leidenszeit des bisher verletzten Yannik Kögler vorbei und er kam zu seinem ersten Einsatz im Jahr 2018. Vier Minuten nach seiner Einwechslung machte der Frickenhäuser Torjäger gleich nachhaltig auf sich aufmerksam. Nach einem Pass von Berkay Ersoy über die Stuttgarter Abwehr hinweg hatte Kögler freie Bahn und verwandelte abgeklärt zum 2:2 (65.). Die Mayer-Truppe wollte jedoch mehr und legte noch eine Schippe drauf. Stephan Rothweiler bediente mit einem Diagonalpass erneut Yannik Kögler, dieser entledigte sich auf der halblinken Seite mit einem energischen Antritt seines Gegenspielers und hämmerte anschließend die Kugel aus 14 Metern zum 3:2 ins Tornetz (80.).
So leicht wollten sich die NAFI-Akteure jedoch nicht geschlagen geben. Obwohl die Kräfte schon merklich nachließen gaben sie noch einmal Gas um wenigstens den Ausgleich erzielen zu können. Bei einem Distanzschuss von Erdal Koyuncu (85.) behielt FCF-Torhüter Florian Jost ebenso den Überblick wie bei einem Kopfball des eingewechselten Mohran Hussein (89.). Dazwischen hatte Kögler nach einem Querpass von Hofacker die Riesenchance den Sack vollends zuzumachen, doch er scheiterte freistehend an Torspieler Halis Özcan (88.).
Auch in der dreiminütigen Nachspielzeit hatten die nun auch kämpferisch toll agierenden Platzherren alles im Griff und konnten den ganz wichtigen Sieg über die Zeit retten.
FC Frickenhausen: Jost, Lernhart (61. Smoljan), Hofacker, Umutlu, Gutjahr, Bajorat, Oguz (46. Ersoy), Rothweiler, Novovic, Pirracchio (90. Stehling), Behrendt (61. Kögler).
NAFI Stuttgart: Özcan, Biljeskovic, Koyuncu, Akcan (67. Vrabac), Grahic (82. Hussein), Parhizi (76. Velic), Yildizeli, Capar, Korkmaz, Bozoglu, Daniel Bosnjak.
Schiedsrichter: Vincent Schöller, Haiterbach.
– wes –