Vergangenen Montag hielt der 1. FC Frickenhausen seine diesjährige Jahreshauptversammlung in seinen vereinseigenen Waldhornstuben ab. In Rekordzeit von etwas über einer Stunde wurde die zwölf Punkte umfassende Tagesordnung abgearbeitet. Hauptdiskussionspunkte waren die Lage bei den aktiven Mannschaften, den Juniorenteams und die finanzielle Situation des Vereins.
Martin Mayer, 1. Vorsitzender des Fußballclubs, konnte neben den erschienenen Mitgliedern auch Bürgermeister Simon Blessing, Gemeinderätin Doris Streicher (SPD), Alte-Garde-Leiter Herbert Trost, sowie die Vertreter des Nachwuchsförderzentrums begrüßen. Ehrend gedachte die Versammlung dem verstorbenen Mitglied Günther Eder.
In seiner Rückschau ging Mayer auf die wichtigsten Sachverhalte des vergangenen Jahres ein, dessen Fazit zwar recht positiv ausfiel, jedoch auch nicht über die besonders finanziell schwierige Zeit des Lockdowns hinwegtäuschen konnte. Zudem seien speziell im Juniorenbereich die Folgen der Pandemie noch nicht absehbar. „Rund acht Monate ohne Fußball waren eine extrem lange Zeit“, so Mayer. Dennoch habe man es durch digital organisierte Vereinsarbeit geschafft, den aktuell rund 400 Mitglieder umfassenden Fußballclub zu organisieren.
Nach einer akribischen Planung des Landesliga-Teams durch Spielleiter Gerhard Bauer, stehe einer erfolgreichen Saison eigentlich nichts im Wege, wobei die Staffeltag-Entscheidung, die Saison in herkömmlicher Ausprägung mit Hin- und Rückrunde durchzuführen, kritisch seitens Mayer eingeschätzt wird. Im Lager des FCF stimmte man für eine reduzierte Saison mit sportlichem Wettbewerb um Auf- und Abstieg. Bei der zweiten Mannschaft habe sich die letztjährige Verpflichtung des Trainers Ayhan Mutlu als Volltreffer erwiesen, der einen schlagkräftigen Kader beisammen habe. Bezüglich der Öffentlichkeitsarbeit lobte Mayer die Einführung eines regelmäßigen Newsletters, sowie die anschauliche Vereinspräsentation auf der Homepage und in den sozialen Medien. Gleichzeitig betonte er allerdings, dass die Position des Pressewarts weiterhin vakant sei. Die Besetzung dieser Stelle habe in den kommenden Wochen Priorität. Im Juniorenbereich konnten nahezu alle Altersklassen besetzt, das Nachwuchsförderzentrum trainerseitig breiter aufgestellt und verjüngt werden. Weiterhin werden jedoch Juniorentrainer gesucht, um das vorhandene Angebot zu erweitern. In finanzieller Hinsicht lief das abgelaufene Jahr pandemiebedingt sehr schwierig – ohne den FCF allerdings in Bedrängnis zu bringen. Dazu beigetragen hat auch, dass keine Veranstaltungen organisiert werden konnten. Für September hofft der FCF-Boss daher wieder auf die Durchführung des beliebten Kreissparkassen-Junioren-Cups, für dessen Ausrichtung er um Mithilfe bei den Mitgliedern warb. Mayer dankte der Gemeindeverwaltung, allen Vereinsmitarbeitern, Helfern, Trainern, Betreuern, Spielern, Schiedsrichter, Sponsoren, sowie allen Mitarbeitern von Verband und Bezirk. Mit einem besonderen Dank an das Waldhornstuben-Team, das die Corona-bedingte Situation von Beginn an professionell meisterte, schloss der Vorsitzende seinen Bericht ab.
Für die Juniorenabteilung und das Nachwuchsförderzentrum berichtete Jugendleiter Gerald Herbst, dass bis auf die B-Junioren alle Altersklassen mit Mannschaften besetzt seien. Leider ruhte der Spielbetrieb seit Ende Oktober. Die Folgen dieser Aussetzung seien wohl erst nach den Sommerferien abzusehen. Um das Angebot zu erweitern, rief Herbst die Anwesenden auf, sich als Trainer oder Betreuer bei einer Jugendmannschaft zu engagieren.
Gerhard Bauer, Spielleiter der Landesliga-Mannschaft sprach von einer guten Spielzeit im vergangenen Herbst, da man fast ausschließlich gegen Spitzenmannschaften anzutreten hatte. Mit dem beim Abbruch belegten achten Platz, könne man zufrieden sein. Nach der Veränderung auf der zweiten Trainerposition (Fabian Ness für Michael Kurz) und einer moderaten Fluktuation im Kader, mit sieben Abgängen und vier Zugängen, möchte man sich weiterhin in der Landesliga behaupten. Bei der zweiten Mannschaft war der Aufstieg mit bereits sechs Punkten Vorsprung auf die Verfolger zum Greifen nah, ehe die Saison abgebrochen wurde, berichtete Organisator Marcel Haug. In der neuen Spielrunde möchte man mit einem verstärkten Kader einen neuen Anlauf nehmen.
Aktuell verfügt der 1. FC Frickenhausen über zehn Schiedsrichter und übertrifft damit sein Soll deutlich. Der Schiedsrichterbeauftragte Sigmund Weber regt allerdings an, sich nicht auf diesem Erfolg auszuruhen, sondern weiterhin für Referee-Nachwuchs zu sorgen.
Über die finanziellen Belange des Vereins referierte Hauptkassier Michael Schmid. Auch er sprach, wie sein Vorstandskollege Martin Mayer, von einem finanziell schwierigen Jahr ohne jegliche Veranstaltung als Einnahmequelle, lobte jedoch die stabilen Sponsoring-Einnahmen langjähriger Unterstützer. Unter dem Strich konnte daher mit großer Anstrengung ein kleiner Überschuss erwirtschaftet und die Verbindlichkeiten aus dem Umbau der Waldhornstuben planmäßig verringert werden. Die weiterhin wichtigste Einnahmequelle und damit Basis des Vereins sei das vereinseigene Restaurant Waldhornstuben, dessen Betreibern man während des Lockdowns eine Pachtreduzierung zugestand, um gemeinsam den Geschäftsbetrieb aufrecht zu erhalten. Schmid appellierte an alle Mitglieder, regelmäßig das Vereinsheim zu besuchen, dafür zu werben und den Abholservice zu nutzen. Anschließend bescheinigte Kassenprüfer Sigmund Weber dem Hauptkassier eine vorbildliche Kassenführung und schlug der Hauptversammlung vor, die Entlastung zu erteilen.
Bevor Bürgermeister Simon Blessing eine einstimmige Entlastung der Vorstandschaft durch die Mitglieder feststellen konnte, zollte er dem gesamten Verein ein Lob für die aufwendige Jugend- und Vereinsarbeit. Nicht zuletzt bedankte er sich für die kooperative Zusammenarbeit bei der Umsetzung der zum jeweiligen Zeitpunkt gültigen Schutz- und Hygieneregeln. Zum Thema „Bebauungsplan alter Sportplatz“ hielt sich das Gemeindeoberhaupt allerdings bedeckt, meinte jedoch, dass sicherlich Kompromisse gefunden werden.
Unter dem Tagesordnungspunkt „Anträge“ wurde eine moderate Erhöhung der Mitgliedsbeiträge seitens der Hauptversammlung einstimmig verabschiedet, um den gestiegenen Kosten in vielen Bereichen Rechnung zu tragen. Letztmals wurden im Jahr 2013 die Beiträge angepasst.
Wie üblich wurden unter dem Tagesordnungspunkt „Ehrungen“ Spieler und langjährige Mitglieder ausgezeichnet. Mit Vladan Novovic (150 Spiele) und Denis Schleusener (200 Spiele) konnten zwei vereinstreue Spieler prämiert werden. Eine Ehrung für langjährige Mitgliedschaften erhielten Sascha Baumgartner, Nino Papa, Steffen Schlotterer (alle 25 Jahre), Helmut Weidlich (40 Jahre), Andreas Amort, Alexander Capano, Lothar Franz, Roland Franz, Ernst Okolisan (alle 50 Jahre), Sigmund Weber, Wolfgang Zaiser (beide 60 Jahre), Herbert Trost, Siegfried Matschiner und Heinz Weber (alle 65 Jahre).
Bevor der Vorsitzende Martin Mayer die Jahreshauptversammlung nach etwas über einer Stunde schloss, wurde noch Rene Ligeon als neuer Betreiber des Stadion-Kiosk vorgestellt.