Vereinsgeschichte


Die Vereinsgeschichte

60 Jahre 1. FC Frickenhausen

Der 1. FC Frickenhausen ist im wörtlichen Sinne ein Arbeiterverein, denn erst die Arbeit, das Engagement und das Zusammengehörigkeitsgefühl seiner Mitglieder hat den 1. FC Frickenhausen im sportlichem Bereich zu dem gemacht, was er heute ist, nämlich einer der erfolgreichsten Vereine innerhalb des Fußballbezirkes Neckar-Fils. Die Geschichte des 1. FC Frickenhausen war in den letzten 60 Jahren geprägt von der Zielstrebigkeit seiner Mitglieder, zum Einen möglichst vielen Kindern und Jugendlichen ein Zuhause zu bieten, aber zum Anderen auch im sportlichen Wettstreit bestehen zu können.

Im Folgenden sollen die wichtigsten Stationen in der Geschichte des Vereins dargestellt werden.

Der FC Frickenhausen zu Beginn des Jahres 2015

Auch auf regionaler Ebene spricht man vom 1. FC Frickenhausen. Innerhalb des Fußballbezirks Neckar-Fils ist der FCF nämlich einer der wenigen Vereinen, die drei aktive Mannschaften in die Verbandsrunde schicken. Die 3. Mannschaft des 1. FC Frickenhausen, deren ehrgeiziges Ziel es ist, in der Kreisliga B als beste Reservemannschaft abzuschließen, wartete mit sehr unterschiedlichen Leistungen auf, was aber auch darauf zurückzuführen ist, dass einige der Akteure Fußball nur als die schönste Nebensache der Welt betrachten und deshalb nicht regelmäßig am Training teilnehmen. Trotzdem muss ein Verein auch solchen Mitgliedern ein Betätigungsfeld geben, und genau deshalb ist gerade die Existenz dieser Mannschaft für den FCF wichtig. Den größten Erfolg neben dem zweimaligen Aufstieg in den Jahren 2013 und 2014 konnten unsere beiden Reservemannschaften im Jahr 2010 einfahren, als sie geradezu sensationell das Sennerpokalturnier in Altdorf gewannen. Es war der 15. Erfolg für den FCF bei diesem prestigeträchtigen Turnier der Nürtinger Zeitung.

Auch wenn dem FCF immer wieder nachgesagt wird, dass die Jugend hinter den Erfolgen der aktiven Mannschaften hinterher hinkt, konnten zahlreiche FCF-Jugendmannschaften in den letzten Jahren Meisterschaften erringen. Ziel ist es, mit den ältesten Jahrgängen dauerhaft mindestens in der Bezirksstaffel angesiedelt zu sein. Beim FCF hofft man, dieses Ziel in naher Zukunft erreichen zu können. Nur wenn das Engagement der Mitglieder des FCF hinsichtlich des Einsatzes im Kindes- und Jugendbereich gesteigert wird, sind Erfolge auch in Zukunft gesichert.

Ein besonderes Highlight in der Geschichte des 1. FC Frickenhausen ist sicher die Berufung unseres Nachwuchsspielers Marvin Plattenhardt in die Junioren-Nationalmannschaft, verbunden mit der Erringung der Europameisterschaft im Jahre 2009. Marvin Plattenhardt hatte ja in der Vergangenheit auch viele Einsätze im Bundesligateam des FC Nürnberg und spielt seit der Saison 2014/15 in der 1. Bundesliga bei Hertha BSC. Wir wünschen Marvin viel Erfolg und werden den sportlichen Werdegang unseres ehemaligen Jugendspielers genau verfolgen.

Um eine erfolgreiche Vereinsarbeit zu stemmen, reichen die Mitgliedsbeiträge bei weitem nicht aus. Aus diesem Grund sind verschiedene Funktionäre des FCF seit Jahren im Bereich Marketing und Sponsoring erfolgreich tätig. Unsere Vereinszeitschrift „Fußball Aktuell“, die zu jedem Heimspiel der 1. Mannschaft neu aufgelegt wird, feiert im Jahr 2016 beispielsweise ihr 30-jähriges Bestehen. Darüber hinaus ist der FCF wohl einer der Vereine in Frickenhausen, der bei nahezu allen Veranstaltungen präsent ist und eigene Events veranstaltet. Dazu zählen die Halloweenparty, der Weihnachtsmarkt, das Hallenturnier um den Cup der VR Bank Hohenneuffen-Teck, die Bewirtung beim Sommerfest unseres Trikotsponsors Greiner Bio-One, der Kreissparkassen-Junioren-Cup,  das Generationenturnier, das Fleckenfest, der Jahresausflug der alten Garde, der Besuch beim Volksfest, usw.

Im Jahr 2010 ging für den FCF eine langjährige Leidenszeit zu Ende, als der marode Hartplatz in ein modernes Kunstrasenspielfeld umgebaut wurde. Dadurch verfügt unser Verein über ordentliche Trainingsstätten. Der FC Frickenhausen im Jahre 2015 steht vor großen Herausforderungen. Rund 150 Kinder und Jugendliche wollen Woche für Woche betreut und fußballerisch verbessert werden. Diese Arbeit zählt zu den Hauptaufgaben eines Vereins. Die alte Garde organisiert sich zwar alleine, trotzdem benötigt diese Gruppierung Führungspersönlichkeiten. Ob drei aktive Mannschaften auch in Zukunft zu halten sind, hängt in erster Linie davon ab, ob die Spieler bereit sind, aktiv am Training und am Vereinsgeschehen teilzunehmen. Die Anforderungen, die in finanzieller Hinsicht an den Verein im Bereich der 1. Mannschaft gestellt werden, werden in Zukunft nicht niedriger sein, da die Abgaben für Vertragsamateure vom DFB ab der Saison 2011/12 um 66 Prozent erhöht wurden. In den vergangenen Jahren hat die Vorstandschaft in mehreren Sitzungen vorausschauend darüber beraten, wie man diese Herausforderung meistern kann. Mit einem qualifizierten Personal, möchte der FCF auch in Zukunft konkurrenzfähig sein. Ohne Schiedsrichter kann kein Fußballspiel stattfinden. Deshalb muss es eine Aufgabe aller Vereine sein, qualifiziertes Personal zum Leiten der Spiele zu finden. Auch in dieser Beziehung muss der FCF nachlegen und junge Personen gewinnen. Nicht zu vergessen sind unsere Senioren. Diese Gruppierung sollte dringend eine Auffrischung von unten erhalten. In den letzten Jahren etwas in Vergessenheit geraten ist unser Zuhause, die Waldhornstuben. Wir können stolz darauf sein, als einer der wenigen Vereine ein eigenes Vereinsheim zu besitzen. Dies zu erhalten und mit Leben zu erfüllen, daran müssen wir arbeiten. Die Familie Ippolito führt die Waldhornstuben seit Oktober 2014. Wir hoffen, Ihnen einen Überblick über die Geschichte unseres Vereins gegeben zu haben. Natürlich konnte nur ein Bruchteil dessen wiedergegeben werden, was unseren Verein ausmacht. Vermutlich haben wir auch wichtige Dinge vergessen. Sollte dies der Fall sein, bitten wir um Entschuldigung. Für die Unterstützung, die wir beim Zusammenstellen der Vereinschronik erfahren haben, möchten wir uns bedanken.

Die 2. und 3. Mannschaft des FCF sorgen für Furore

Nach einem katastrophalen Saisonverlauf musste die 2. Mannschaft des 1. FC Frickenhausen am Ende der Saison 2011/12 von der Kreisliga A in die Kreisliga B absteigen. In dieser Phase übernahm „Abu“ Kayikci das Traineramt beim FCF II. Mit einem ganz jungen Team, vorwiegend mit Spielern aus dem eigenen Nachwuchsbereich ausgestattet, gelang am Ende der Saison 2012/13 die Meisterschaft in der Kreisliga B. Das Ziel für die Saison 2013/14 hieß eindeutig „Klasssenerhalt“. Bald schon zeigte es sich, dass das FCF-Team zu den besten Mannschaften in der Kreisliga A, ‚Staffel 2 gehörte. In einem fulminanten Endspurt holte sich die Kayikci-Truppe dann erneut die Meisterschaft und stieg in die Bezirksliga Neckar-Fils auf. In der neuen Umgebung lief es von Beginn an nicht wie geplant. Bedingt durch die Spielerabgänge in der 1. Mannschaft kam kaum Verstärkung von oben, so dass es für den FCF II schwer werden wird die Klasse zu erhalten. Eine total unvorhergesehene Entwicklung ergab sich dagegen in der 3. Mannschaft, die in der Kreisliga B angesiedelt ist. Ausgestattet mit einigen Hobbyspielern und Akteuren der A-Junioren spielte das Team von Andreas Juhas in der Saison 2014/15 eine hervorragende Rolle und gewann, zur Überraschung aller, wichtige Spiele. Die Folge dieser Entwicklung ist noch nicht abzusehen. Jedenfalls darf sich die Mannschaft derzeit als diese Zeilen geschrieben wurden berechtigte Hoffnungen machen den Relegationsplatz erreichen zu können.

2006 - 2014 Fußball auf höchstem Niveau

Nach dem anstrengenden, aber überaus erfolgreichen Jubiläumsjahr 2005 begann das Jahr 2006 mit einem Schicksalsschlag, dessen Auswirkungen lange zu spüren waren. Am 23. Januar verstarb völlig unerwartet Werner Grimme. Der plötzliche Tod von unserem „Moosmann“ traf den Verein völlig unvorbereitet. Zwar konnten mit Klaus Uhl und Manfred Fischer qualifizierte Nachfolger auf der Spielleiterposition gefunden werden, aber eine Integrationsperson wie Werner Grimme, die alle Gruppierungen und Strömungen im Verein kannte, fehlt bis heute. Mit dem Tod von Werner Grimme ging auch die überaus erfolgreiche Ära Klaus Fischer/Werner Grimme zu Ende. 11 Jahre war Klaus Fischer Trainer und Spielertrainer beim FCF, davon sogar 4 Jahre 1. Vorsitzender. Der Tod seines besten Freundes gab wohl den Ausschlag dafür, dass Klaus in der Saison 2006/07 zum TSV Köngen wechselte. Nachdem der Abschied von Klaus Fischer klar war, mussten die Verantwortlichen unter 5 Bewerbern den Trainer aussuchen, der die erfolgreiche Arbeit seines Vorgängers fortsetzen sollte. Man entschied sich für Murat Isik, und diese Entscheidung war die richtige. Durch großes Engagement und Fachkenntnis gelang Murat Isik mit seinem Team in der Saison 2006/07 nach einem grandiosen Endspurt hinter dem VFR Aalen II der Sprung auf den Relegationsplatz in der Landesliga. Nachdem das 1. Relegationsspiel in Großbettlingen gegen den SKV Rutesheim und auch das zweite Relegationsspiel in Ochsenhausen gegen den FV Biberach gewonnen wurde, stand dem erneuten Aufstieg in die höchste Spielklasse innerhalb des württembergischen Fußballverbandes nichts mehr im Wege. Nach schwierigem Beginn in der Verbandsliga verschaffte sich der FCF in den nächsten Monaten Respekt und konnte immer wieder Vereinen, die von der Größe und Struktur dem FCF weit überlegen waren, Paroli bieten oder diese sogar hinter sich lassen. In der Saison 2008/09 griff die Mannschaft sogar ins Rennen um die Meisterschaft in der Verbandsliga ein, aber kurze Schwächephasen beendeten den Traum vom Aufstieg in die Oberliga. Die Akteure des FC Frickenhausen sorgten jedoch dafür, dass unser Verein und auch der Ort Frickenhausen weit über die Kreisgrenzen hinaus zu einem Inbegriff für Fußball auf höchstem Amateurniveau wurde. Völlig überraschend musste der FC Frickenhausen in der Saison 2010/11 aus der Verbandsliga absteigen, doch bereits in der nächsten Spielrunde durfte wieder die Meisterschaft in der Landesliga, Staffel 2 gefeiert werden. Nach dem Rückzug des VFL Kirchheim aus der Oberliga kamen Spieler auf den Markt, die sich der FC Frickenhausen in der Vergangenheit nicht hätte leisten können. In der Winterpause der Saison 2011/12 die nächste Hiobsbotschaft für den FCF: Murat Isik wurde Trainer beim SSV Reutlingen. Die Nachfolge war jedoch schnell geregelt: Der langjährige Kapitän und bisherige Co-Trainer Martin Mayer übernahm die Trainerposition. Er vollendete die Mission „Aufstieg“. Vier Spieltage vor Saisonende, am 5. 5. 2012, wurde die Meisterschaft durch einen 2:1 Sieg in Dorfmerkingen gefeiert. Als Dreingabe durften unsere Kicker am 16. 5. 2012 gegen den VfB Stuttgart antreten. Obwohl das Wetter nicht ganz mitspielte, kamen etwa 3500 Zuschauer ins Stadion Tischardtegart. Auch die Niederlage hielt sich in Grenzen. Am Ende stand`s nur 0:5 und der Aufsteiger konnte gegen den Bundesligisten ganz gut mithalten. Organisatorisch hatten die Verantwortlichen beim FCF wieder eine Meisterleistung vollbracht: Manager Fredi Bobic, VfB-Trainer Bruno Labbadia, die Polizei und die Besucher waren von der Organisation im und rund ums Stadion angetan. 15 Monate nach diesem Ereignis erinnerten sich die Verantwortlichen des VfB Stuttgart an den FC Frickenhausen und luden die Verbandsligamannschaft zu einem Freundschaftsspiel nach Stuttgart ein. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit gewann der VfB mit 8:1 Toren. In den nächsten beiden Spielrunden zeigte der FC Frickenhausen in der Verbandsliga recht unterschiedliche Leistungen. Begeisternde Spiele und schwache Auftritte wechselten sich ständig ab. Nach einer klasse Vorrunde folgte nach der Winterpause der Einbruch. Diese Tendenz hatte Folgen: Nach der Saison 2013/14 stand der FCF plötzlich auf dem Relegationsplatz und musste gegen den Landesliga-Relegationssieger FV Rot-Weiß Weiler antreten. Dieses Spiel fand in Wolfschlugen statt. Nachdem auch die Verlängerung keine Entscheidung brachte musste ein Elfmeterschießen entscheiden, wer in der Saison 2014/15 der Verbandsliga angehören sollte. In diesem Elfmeterschießen zog der FC Frickenhausen den Kürzeren und musste in die Landesliga absteigen. Unter dem neuen Trainer Bernd Bauer sollte ein Neuanfang mit fast dem gleichen Spielerkader wie in der Verbandsliga begonnen werden, doch Mitte August 2014 wollten fünf „ältere“ Spieler das Kommando übernehmen und dem Verein vorschreiben wie die 1. Mannschaft in Zukunft zu funktionieren hatte. Diese Einmischung ließ die Vorstandschaft des FC Frickenhausen nicht zu. Daraufhin verabschiedeten sich diese Spieler und wechselten zu anderen Vereinen. Mit einer ganz jungen Mannschaft begann dann die Mission Klassenerhalt in der Landesliga. In der Zwischenzeit hat sich das neue Team in der Landesliga, Staffel 2 etabliert und es bleibt zu hoffen, dass am Ende der Spielrunde 2014/15 ein einstelliger Tabellenplatz zu Buche stehen wird.

1996 - 2005 Durch Kontinuität und Engagement zu sportlichen Höhepunkten

Am 1. Juli 1995 war der Arbeitsbeginn von Spielertrainer Klaus Fischer beim FCF, und mit dessen Verpflichtung begann sportlich gesehen eine erfolgreiche Zeit des Vereins. In der Saison 1995/96 gelang den FCF-Kickern mit der Meisterschaft in der Bezirksliga der Durchmarsch in die Landesliga, Staffel 2. Somit präsentierte sich der FCF ein zweites Mal auf der überregionalen Fußball-Bühne. Im selben Jahr wurde die Mannschaft auch noch Bezirkspokalsieger. Im Gegensatz zu der Saison 1988/89, als der FCF nach einem Jahr gleich wieder absteigen musste, sollte das Landesliga-Gastspiel diesmal länger dauern. In den nächsten Jahren musste der FCF zwar immer um den Klassenerhalt kämpfen, aber er konnte durch eine weitsichtige Personalplanung seine sportliche Bilanz ständig verbessern. Am Ende der Saison 2000/01 ging`s mit dem achten Tabellenplatz erstmals in den einstelligen Bereich. In der folgenden Saison verschaffte sich der FCF auch bei der Klassen-Konkurrenz Respekt und deutete mit dem sechsten Tabellenplatz erstmals an, dass mit ihm in den nächsten Jahren zu rechnen sein wird. Im Frühjahr 2000 ergaben sich in den vereinseigenen Waldhornstuben mit der Erweiterung der Terrasse und dem Bau einer Boulebahn größere Veränderungen. In der Saison 2001/02 konnte die 2. Mannschaft des FC Frickenhausen die Aufmerksamkeit auf sich lenken. Sie erreichte die Meisterschaft in der Kreisliga B und damit den Aufstieg in die Kreisliga A. Erstmals schnupperte die 1. Mannschaft des FC Frickenhausen in der Spielrunde 2002/03 für einige Spieltage an der Tabellenspitze. Am Ende war aber der FV Illertissen zu stark und sicherte sich die Meisterschaft. Auf dem zweiten Tabellenplatz lauerte jedoch schon der FCF. In der Saison 2003/04 überschlugen sich dann die Ereignisse in vielerlei Hinsicht. Erstmals schickte der FCF eine dritte aktive Mannschaft als Reservemannschaft in der Kreisliga B ins Rennen. Der 6. Januar 2004 wird mit Sicherheit in die Annalen des FC Frickenhausen eingehen. An diesem Tag gastierte nämlich der VfB Stuttgart mit seiner kompletten Profi-Mannschaft im Frickenhäuser Stadion. Rund 5000 Besucher verfolgten dieses grandiose und unvergessliche Ereignis. Wenn`s auch am Ende 10:1 für den Bundesligisten stand, war das Gastspiel in jeder Hinsicht ein Erfolg. Mit dem Erlös aus dieser Begegnung konnte sich der FC Frickenhausen eine neue Lautsprecheranlage im Stadion anschaffen. Konzentriert und zielstrebig begannen die FCF-Akteure die Vorbereitung auf die Rückrunde. Der Lohn konnte dann am 5. Juni 2004 eingefahren werden: Durch einen 4:1 Sieg beim FC/DJK Ellwangen wurde der FCF Meister in der Landesliga, Staffel 2. Der größte sportliche Erfolg in der Vereinsgeschichte konnte somit realisiert werden. Den Herausforderungen in der Verbandsliga, der höchsten Spielklasse innerhalb des Württembergischen Fußballverbandes, sah sich der FCF nicht gewachsen. Trotz großer Anstrengungen musste der 1. FC Frickenhausen nach nur einem Jahr wieder in die Landesliga, Staffel 2 zurück. Die größte Herausforderung ihrer Vereinsgeschichte, nämlich die Organisation des Sennerpokalturniers 2005, meisterten die FCF-Funktionäre im Jubiläumsjahr mit Bravour. Bei der siebentägigen Veranstaltung, die nicht unbedingt vom Wettergott verwöhnt war, strömten mehr als 10 000 Besucher ins Frickenhäuser Stadion und konnten sich davon überzeugen, dass der FCF ein vorzüglicher Gastgeber war. Rund 500 Helfer waren zur Durchführung der größten Sportveranstaltung der Region nötig – ein Kraftakt, den der FCF durch den Fleiß seiner Mitglieder, Freunde und Gönner perfekt gemeistert hatte. Ein weiterer Höhepunkt war der Festakt anlässlich des 50-jährigen Bestehens des FC Frickenhausen am 2. Oktober 2005 in der Festhalle auf dem Berg. Die Halle war bis auf den letzten Platz besetzt. Es mussten sogar zusätzliche Tische und Stühle in der Halle aufgestellt werden, um die mehr als 500 Besucher unterbringen zu können. Die einzelnen Gruppierungen des Vereins sorgten für einen kurzweiligen Abend, und als die 1. Mannschaft den offiziellen Teil mit einer Mitternachtsshow beendete, war die Halle immer noch prall gefüllt. Klaus Wäspy, der damals für den musikalischen Teil zuständig war, musste bis 2 Uhr am nächsten Tag spielen. Die letzten Fans verließen um 5 Uhr die Halle.

1991 - 1995 Neue Ziele gesetzt

Die Jugend blieb Anfang der 90er Jahre das Sorgenkind Nummer eins. Nicht fußballmüde Kinder und Jugendliche war das Problem, sondern das Fehlen qualifizierter Trainer und Betreuer. So blieb dem damaligen 1. Vorsitzenden, Jürgen Haug, nichts anderes übrig, als selbst im Jugendbereich aktiv zu werden. Neben seiner Vorstandstätigkeit trainierte er noch die F-Jugend. Mit dieser Maßnahme wollte er ein Zeichen in die richtige Richtung setzen. Tatsächlich fanden langsam wieder mehr Mitglieder den Weg zur Jugend. Mit Gerald Herbst konnte der FCF im Jahre 1995 einen neuen Jugendleiter finden, der seither mit seinem Team konsequent dafür gesorgt hat, dass beim FCF nahezu alle Jugendspielklassen besetzt werden können. Trotzdem weiß man beim FCF natürlich, dass bei der Jugend in Zukunft noch einiges aufzuarbeiten ist. Im Jahre 1992 entschlossen sich verschiedene ältere Mitglieder dazu, sich regelmäßig zu treffen. Der Anfang war gemacht. Bei der Premiere wurde die Idee gutgeheißen, und seither trifft sich die Alte Garde an jedem zweiten Mittwoch im Monat zur Zusammenkunft. Neben den Geschichten von früher steht die Geselligkeit im Mittelpunkt. Außerdem sind die Mitglieder der Alten Garde bei allen Aktionen des Gesamtvereins beteiligt. Sportlich ging`s beim FCF Anfang der 90-er Jahre kontinuierlich bergab. Im Spieljahr 1992/93 musste der FCF in die Kreisliga A absteigen. Die Talsohle war aber damit durchschritten, denn nach der Vizemeisterschaft in der nächsten Saison konnte unter Trainer Reiner Thomann in der Verbandsrunde 1994/95 rechtzeitig zum 40-jährigen Jubiläum wieder der Aufstieg in die Bezirksliga realisiert werden. Bei dem viertägigen Fest im Stadiongelände konnte der FC Frickenhausen wieder viele neue Freunde hinzu gewinnen.

1985 - 1990 Der FCF etabliert sich auf überregionaler Ebene

Obwohl der Verein einige Leistungsträger ziehen lassen musste, konnte die Klasse in den nächsten Jahren gehalten werden. Zu Beginn der Saison 1987/88 kehrte Klaus Fischer vom FC Pforzheim als Spielertrainer zu seinem Heimatverein zurück. Das sollte Folgen haben: Der FCF erreichte doch etwas überraschend die Meisterschaft und stieg in die Landesliga auf. Doch die Meisterschaft in der Bezirksliga war nicht der einzige Höhepunkt in dem ereignisreichen Jahr 1988. Bei hochsommerlichen Temperaturen reiste der VfB Stuttgart direkt aus dem Trainingslager an. Mit dabei auch Jürgen Klinsmann und Guido Buchwald, die Stars der soeben zu Ende gegangenen Fußball- Europameisterschaft. Mehr als 3000 Zuschauer pilgerten ins FC-Stadion. Bei dieser Kulisse war die 0:14 Niederlage gegen den VfB sicher zweitrangig. Die erste Saison auf überregionaler Ebene gestaltete sich wenig erfolgreich. Großes Verletzungspech führte zu vielen unnötigen Niederlagen und der FCF musste nach einjährigem Gastspiel wieder zurück in die Bezirksliga. Neben dem sportlichen Misserfolg stellten sich in den vereinseigenen Waldhornstuben Probleme mit den Pächtern ein, so dass Mitglieder zeitweise sogar den Wirtschaftsbetrieb übernehmen mussten, denn schließlich war der Verein auf die Einnahmen angewiesen. Erst im Jahre 1992 sollte sich das Pächterproblem langfristig lösen. Die Familie Baldassarre übernahm bis zum Juli 2014 als Pächter die Waldhornstuben.

1980 - 1984 Sportliche Bilanz kaschiert finanziellen Drahtseilakt

Trotz enormer Eigenleistungen blieb der Verein durch den Umbau des Clubheims in den Jahren 1979/80 auf einem riesigen Schuldenberg sitzen. Rund 800 000 DM Verbindlichkeiten musste der FCF schultern, und daran zerbrach er fast. Nicht wenige in Frickenhausen glaubten im Jahre 1982 bereits den Versteigerungstermin für die neu entstandenen „Waldhornstuben“ zu kennen. Die FCF-Funktionäre meisterten aber auch diese Hürde mit Bravour. Durch Zusatzeinnahmen bei verschiedenen Festlichkeiten konnten die Schulden sukzessive abgebaut werden. Die hervorragende Jugendarbeit sollte Anfang der 80-er Jahre Früchte tragen. 1981 wurde der FCF nach 15-jähriger Pause wieder einmal Sennerpokalsieger und im darauf folgenden Jahr gelang der Aufstieg in die Bezirksliga. Besonders die Frickenhäuser Eigengewächse Armin Röhm, Thomas Röhm, Klaus Fischer und Martin Rojahn standen bei höherklassigen Vereinen ständig unter Beobachtung.

1975 - 1979 Warten auf den sportlichen Erfolg - Was passiert mit dem Clubhaus?

Trotzdem der FCF in der Saison 1973/74 in die C-Klasse absteigen musste, tat sich ein Silberstreif am Horizont auf, denn mit Detlef Wiebusch konnte ein neuer Vorstand gefunden werden, dem die Aufgabe zukommen sollte, das 20-jährige Jubiläum zu organisieren. In der Festwoche wurde erstmals ein Jedermannturnier durchgeführt, und diese Veranstaltung schlug prächtig ein. Beim Festspiel gegen die Profimannschaft der Stuttgarter Kickers goss es dann in Strömen, was zur Folge hatte, dass statt der erwarteten 1000 Besucher nur 300 ins Stadion Tischardtegart pilgerten. Die Erfolge der FCF-Jugendmannschaften waren es wohl, die die Mitglieder des Vereins wieder mehr zusammen rücken ließen. Zusammen mit dem TTC Frickenhausen wurden über Jahre hinweg hervorragend besuchte Faschingsveranstaltungen in der Festhalle „Auf dem Berg“ durchgeführt. Im Jahre 1977 sorgte die damalige C-Jugend des FC Frickenhausen laufend für Highlights. Sie wurde Meister in der Leistungsstaffel, Kreis- und Bezirksmeister in der Halle und erreichte bei den Württembergischen Hallenspielen den dritten. Platz. Die Spieler dieser Mannschaft sollten in den 80er Jahren der Garant für den sportlichen Höhenflug des FC Frickenhausen sein. Doch trotz der Erfolge brauten sich dunkle Wolken über dem FCF zusammen. Die Gesundheitsbehörde beanstandete im Clubheim die sanitären Anlagen in der Küche und entzog die Konzession. Der FCF unter Vorstand Walter Reischig musste reagieren und bei der Hauptversammlung 1979 entschloss sich der Verein, das „Clubheim“ großzügig umzubauen. Im gleichen Jahr konnte auch die sportliche Talfahrt bei den Aktiven beendet werden, denn unter Trainer Klaus Knöll stiegen sie wieder in die B-Klasse auf.

1970 - 1974 Sportliche Talfahrt bei den Aktiven - Hoffnung Jugend

Ab der Saison 1970/71 durften die Fußballer des FC Frickenhausen im neuen Stadion trainieren und auch die Punktspiele austragen. Doch glücklich war man mit dieser Situation überhaupt nicht. In der Saison 1970/71 stieg der FCF aus der A-Klasse ab. Viele Leistungsträger verließen den Verein, was zur Folge hatte, dass die aus einer starken A-Jugend kommenden Jugendspieler sofort ins kalte Wasser geworfen werden mussten, um in der B-Klasse eine konkurrenzfähige Mannschaft stellen zu können. Dies gelang hervorragend und wider Erwarten konnte im darauf folgenden Jahr die Vizemeisterschaft erreicht werden. Trotzdem konnten die Personalprobleme nicht gelöst werden, so dass der Verein in den Jahren 1973 und 1974 von einem fünfköpfigen Vorstandsgremium kommissarisch geleitet werden musste. Zum Glück lief es in der Jugendabteilung besser. Gleich reihenweise konnten Mitte der 70-er Jahre Meisterschaften eingefahren werden, was sicherlich auch darauf zurückzuführen war, dass dem Frickenhäuser Nachwuchs vom Jahre 1973 an die neue Sporthalle „Auf dem Berg“ zur Verfügung stand.

1966 - 1969 Sportlich erfolgreich - Probleme beim Stadionbau

Mit Konrad Kropatschek übernahm ein fußballbesessener Trainer zu Beginn der Saison 1966/67 das Traineramt beim FC Frickenhausen. Er sollte Jahre später als Trainer und Manager bei den Profivereinen Würzburger Kickers und Blau-Weiß 90 Berlin wieder für Schlagzeilen sorgen. In einer überaus spannend verlaufenden Verbandsrunde wurde der FCF mit fünf Punkten Vorsprung auf den TSV Neckartailfingen Meister in der B-Klasse und stieg erstmals in die A-Klasse Neckar-Fils auf. Weit über die Kreisgrenzen hinaus bekannt war der Paradesturm des FC Frickenhausen. Klaus Knöll, Adolf Fischer, Eberhard Kühne, Helmut Behrendt und Wolfgang Friedmann machten den Vereinsoberen häufig Sorgen, denn höherklassige Vereine warben um die Gunst der FC-Akteure. Alle Abwerbungsversuche schlugen jedoch fehl, da beim FC Frickenhausen das „Betriebsklima“ einfach stimmte. In den Jahren 1967 und 1968 wurde im Gebiet Tischardt-Egart das heutige Stadiongelände errichtet. Die damaligen Sportvereine, der TSV Frickenhausen und der FC Frickenhausen, mussten sich mit jeweils 10000 DM und zusätzlichen Eigenleistungen am Bau beteiligen. Für den Verein ein schöner Batzen Geld, aber die Vereinsoberen hofften, dass der Verein ein neues Zuhause im neu errichteten Stadiongelände finden könnte und das seitherige „Clubheim“ am alten Sportplatz einer anderen Bestimmung übergeben werden kann. Als sich der Stadionbau 1969 seiner Fertigstellung näherte, zogen dunkle Wolken über die Sportvereine in Frickenhausen her. Anstelle der erhofften Sportgaststätte wurde in das Stadiongebäude ein Kindergarten eingebaut. Trotz Widerstand der Vereine wurde dies im Oktober 1969 vom Gemeinderat so beschlossen. Die aktiven Kicker ließen sich von den Querelen um das Stadiongelände zunächst nichts anmerken. In der Saison 1969/70 standen die FCF-Kicker nach sieben Spieltagen mit 14:0 Punkten an der Tabellenspitze der A-Klasse und klopften vehement an das Tor zur damaligen II. Amateurliga. Diese Liga ist heute mit der Oberliga zu vergleichen. Als das Wetter schlechter wurde, ließ der Trainingsfleiß einiger Leistungsträger aber merklich nach. Die Niederlagen häuften sich, und am Ende musste man sich mit dem siebten Tabellenplatz zufrieden geben. Durch die sportlichen Erfolge konnten interne Personalprobleme Ende der 60-er Jahre noch kaschiert werden. Schließlich gab wohl die Enttäuschung über den „Kindergartenbeschluss“ den Ausschlag dafür, dass einige verdiente Funktionäre ihr Amt beim FCF niederlegten, was zur Folge hatte, dass der Verein in den 70-er Jahren große Probleme bekommen sollte, qualifizierte Funktionäre zu finden.

1960 - 1965 Der Motor läuft rund - Kameradschaft und Geselligkeit

Für das Vereinsleben in dieser Zeit war das „Clubhaus“ ein absoluter Glücksfall. Es war wirklich eine Heimstätte für die Vereinsfamilie. Am Sonntagmorgen bestand für die FCler fast die Pflicht, dass sie ihr Clubhaus besuchten. Vom Jahr 1963 an wurden die Wirtschaftsgruppen von hauptamtlichen Pächtern abgelöst. Unter diesen optimalen Voraussetzungen war es nun auch nicht weiter verwunderlich, dass sich auch im sportlichen Bereich die Erfolge einstellten. Unter Trainer Anton Szabo, einem ehemaligen ungarischen Nationalspieler, reifte die junge FC-Mannschaft langsam heran. 1963 gewann der FC Frickenhausen unter Beteiligung sämtlicher Spitzenmannschaften in Neuffen den Sennerpokal. Das zehnjährige Vereinsjubiläum wurde 1965 groß gefeiert. Drei Tage ging auf dem Reute- Sportplatz „die Post ab“. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war der FC Frickenhausen auch in der Gemeinde anerkannt und konnte zeigen, dass er zu einer großen Familie gereift war, die auch in brenzligen Situationen zusammenstand.

1955 - 1959 Als alles begann

Der Entschluss zur Gründung des 1. FC Frickenhausen fiel endgültig am 3. Mai 1955. Als offizielles Gründungsdatum gilt der 5. Mai 1955. Folgende Personen zeichneten sich für die Gründung des Vereins verantwortlich: Albert Haug, Paul Haug, Rudolf Schmalzbauer, Richard Fahrion, Karl Häfele, Erhard Haug, Franz Heißenberger. Nur Franz Heißenberger ist auch heute noch unter uns. Zum ersten Vorsitzenden wurde Karl Häfele gewählt, der dieses Amt auch die nächsten 15 Jahre begleitete.

Seine ersten beiden Lebensjahre verbrachte der FCF in „Untermiete“ im Gasthaus „Zum Löwen“ und als Zaungast am Krummichbach, wo er sich oft nach harten Punktspielen den Lehm von den Füßen wusch. Eine kleine Baracke oberhalb des Sportplatzes auf der Reute, das ist der Platz neben den Waldhornstuben, war sein bescheidenes und beengtes Domizil. Die misslichen Verhältnisse verstärkten den Wunsch nach einem standesgemäßen Eigenheim. Kaum einen Pfennig Eigenkapital hatte der FCF auf der Seite, dafür waren aber fast alle Handwerksberufe im Verein vertreten, und so wurde bereits im Jahre 1957 der erste Spatenstich zum Bau eines neuen Vereinsheims auf der „Reute“ getan. Die Vereinsmitglieder packten fleißig mit an, leisteten mehr als 7000 Arbeitsstunden und nach eineinhalbjähriger Bauzeit konnte das FC-Heim 1959 seiner Bestimmung übergeben werden. Um die Schulden schneller begleichen zu können, wurden freiwillige Wirtschaftsgruppen gebildet, die in vierwöchigem Wechsel die Bewirtschaftung des Clubheims besorgten.