FCF bringt sich selbst auf die Verliererstraße – viele vergebene Torchancen – 0:2 Niederlage gegen Ebersbach hätte nicht sein müssen
Durch die dritte Niederlage in Folge ist der Abstand zu den gefährdeten Tabellenregionen für den FC Frickenhausen weiter geschrumpft. Gegen den Tabellendritten aus Ebersbach setzte es eine 0:2 Niederlage. Während SVE-Trainer Dinko Radojevic von einem verdienten Sieg sprach, trauerte FCF-Coach Martin Mayer den vergebenen Torchancen nach. „Wenn wir in Führung gehen können, verlieren wir dieses Spiel nicht“, äußerte sich Mayer nach den kampfbetonten 95 Spielminuten im Frickenhäuser Stadion. In der Tat hatte der FCF in der ersten Halbzeit die klareren Einschussmöglichkeiten, aber den FCF-Akteuren fehlt in den letzten Wochen einfach die Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor. Wenn dann noch kapitale Abwehrfehler wie beim 0:1 passieren, darf man sich nicht wundern, wenn man sich mitten im Abstiegskampf befindet. Zwar hat sich an der Situation am Tabellenende nach dem gestrigen Spieltag in der Landesliga, Staffel 2 nicht großartig verändert, aber der Kreis der abstiegsgefährdeten Mannschaften hat sich verringert.
Die Personaldecke beim FC Frickenhausen wird immer dünner. Gestern musste auch noch Ismail Oguz passen, den Rückenschmerzen aus dem Spiel gegen den TSV Weilheim plagten. Für ihn rutschte Patrick Jasny in die Startelf. Auch die Auswechselbank beim Tabellendritten war mit drei Akteuren nur spärlich besetzt.
Mit einer etwas veränderten Aufstellung wollte das Frickenhäuser Trainerteam auf die Defensivschwäche in den letzten Begegnungen reagieren. So wurde beispielsweise Offensivmann Giuseppe Pirracchio in die Vierer-Abwehrkette beordert und Julian Hofacker rückte in die Innenverteidigung. Pirracchio schien die neue Aufgabe durchaus zu gefallen, denn er machte in der Anfangsphase auf der linken Außenseite mächtig Dampf. So auch in der siebten Spielminute, als er sich gegen zwei gegnerische Abwehrspieler durchsetzen konnte, dann ins Strafraumzentrum spielte, dort lauerte der einschussbereite Darius Stehling, aber dem Youngster fehlten wenige Zentimeter, denn dann wäre die Kugel nicht knapp neben sondern im Gästetor gelandet. Drei Minuten später wurde Yannik Kögler wiederum über die linke Seite mit einem Diagonalball auf die Reise geschickt. Der Frickenhäuser Angriffsführer sah, dass SVE-Goalie Timo Schurr zu weit vor seinem Kasten stand und zog aus 25 Metern ab. Der Ball landete jedoch am Quergestänge des Gästetores und somit war die zweite Großchance für die Frickenhäuser vergeben (10.).
Anstatt weiterhin zu versuchen den Gegner unter Druck zu setzen, zogen sich die Platzherren immer weiter in die eigene Hälfte zurück. Die Gäste erspielten sich nun eine deutliche Feldüberlegenheit, ohne allerdings zu hochkarätigen Torchancen zu kommen. Lediglich bei einem Distanzschuss von Caglar Celiktas (14.) und einem Kopfball von Fabian Abramowitz (19.) herrschte etwas Aufregung im Frickenhäuser Strafraum. Viel effektiver dagegen die Taktik der Mayer-Truppe, die hinten die Räume eng machte und die aufgerückte Gästeabwehr ein ums andere Mal mit schnellen Kontern in Bedrängnis bringen konnte. Nach einer halben Stunde Spielzeit brannte es lichterloh im Strafraum der Gäste. Kögler konnte sich über die halblinke Seite von seinem Gegenspieler lösen, aber seinen Querpass konnte der heranstürmende Stehling am Elfmeterpunkt nicht unter Kontrolle bringen, sodass Torhüter Schurr den Ball unter sich begraben konnte (29.). Kurze Zeit später bediente Max Bajorat den im ersten Spielabschnitt sehr umtriebigen Yannik Kögler, aber bei seinem Sprint aufs Gästetor legte sich Kögler den Ball zu weit vor, sodass der Ebersbacher Torspieler erneut das bessere Ende für sich hatte (31.).
Bis zum Halbzeitpfiff von Schiedsrichter Stefan Jenninger passierte dann auf dem Rasenspielfeld nicht mehr viel. Die Gäste hatten mehr Spielanteile, während die Gastgeber die hochkarätigeren Einschussmöglichkeiten zu verzeichnen hatten. So auch in der 43. Spielminute, als Bajorat im SVE-Strafraum über die halbrechte Seite ins Zentrum passte, Stehling die Kugel jedoch aus zehn Metern nicht richtig traf.
In der anschließenden Halbzeitpause muss dann Ebersbachs Trainer Dinko Radojevic die richtigen Maßnahmen getroffen haben, um seine Truppe in die Erfolgsspur bringen zu können. Die Gäste kamen nämlich wie verwandelt aus der Kabine und standen in der Defensive viel kompakter. Erstmals richtig gefährlich vor dem Frickenhäuser Tor wurde es bei einem Kopfball von Lars Grünenwald, der nur ganz knapp sein Ziel verfehlte (48.). Beim Führungstreffer leisteten die Frickenhäuser jedoch die Vorabeit, als Muharem Umutlu ein Konzentrationsfehler passierte und Caglar Celiktas den Querschläger aufnehmen konnte und freie Bahn Richtung FCF-Tor hatte. Torspieler Florian Jost eilte zwar aus seinem Kasten, brachte jedoch Celiktas zu Fall. Der gefoulte Spieler trat selbst zur Ausführung des berechtigten Strafstoßes an und verwandelte bombensicher zum 0:1 (54.).
Nun zog sich der Tabellendritte weit in die eigene Hälfte zurück, kontrollierte klar das Geschehen und ließ lange keine Torchance für die Platzherren mehr zu. In der 72. Spielminute ließ der bisher recht blass gebliebene Vincenzo Parrinello seine Torgefährlichkeit aufblitzen und knallte das Spielobjekt aus 22 Metern zum 0:2 unter den Querbalken des FCF-Tores.
In den Schlussminuten hätten beide Mannschaften weitere Tore erzielen können, doch Kögler scheiterte im SVE-Torraum an Torhüter Schurr (86.) und im Gegenzug stand Grünenwald alleine vor Jost, doch dieser klärte bravourös per Fußabwehr (87.).
Die Mayer-Truppe hat nun noch ganz schwierige Spiele vor sich, aber gegenüber den beiden letzten Auftritten sind Fortschritte durchaus zu erkennen.
FC Frickenhausen: Jost, Hofacker, Umutlu (80. Behrendt), Gutjahr, Bajorat, Stehling (55. Rodrigues), Jasny (75. Schöner), Rothweiler, Pirracchio, Ersoy, Kögler.
SV Ebersbach: Schurr, Ivezic, Nicastro (80. Sahinovic), Kqiraj, Magno, Celiktas, Ujupaj (46. Strohmaier), Schmidt (14. Kalafatis), parinello, Grünenwald, Abramowitz.
Schiedsrichter: Stefan Jenninger, Adelmannsfelden.
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