FCF weiter in der Erfolgsspur – 3:1 Sieg beim TSV Bad Boll nach energischem Endspurt – Pirracchio, Hofacker und Kynast waren für die Täleself erfolgreich
Viel Geduld benötigten die mitgereisten Fans des FC Frickenhausen am gestrigen Sonntag in Bad Boll mit ihrer Mannschaft. Erst in der Schlussphase konnten nämlich die angestrebten drei Punkte im Kampf um den Klassenerhalt eingefahren werden. Dabei hätte die Partie eigentlich schon zur Halbzeit entschieden sein müssen, aber die Frickenhäuser vergaben mehrere hochkarätige Einschussmöglichkeiten nach überlegen geführtem Spiel leichtfertig. „Der Sieg für Frickenhausen ist natürlich verdient, vor allem wegen der Leistung meiner Mannschaft in der ersten Halbzeit, wo bei uns nichts zusammenlief. Nach dem Ausgleich zum 1:1 war für uns mehr möglich, aber beim Treffer zum 1:2 haben wir schlecht verteidigt, denn der Ball war lange unterwegs, bevor der Frickenhäuser Spieler zum Kopfball kam“, erklärte Boll`s Trainer Manuel Doll nach dem Abpfiff. „Wir sind in der ersten Halbzeit gut ins Spiel gekommen, haben uns über die Außen einige gute Torchancen erarbeitet, aber nur ein Tor vorgelegt. Das war einfach zu wenig. Nach dem Ausgleichstreffer war uns klar, dass es ein wildes Spiel werden würde. Unsere Mannschaft hat aber gut reagiert und am Schluss durch unsere Einwechselspieler den verdienten Sieg eingefahren“, bilanzierte FCF-Trainer Michael Kurz.
Gegenüber der Vorwoche änderte das Frickenhäuser Trainergespann Rothweiler/Kurz ihre Anfangsformation auf drei Positionen. Fatmir Karasalihovic konnte beruflich bedingt in der letzten Woche nicht trainieren, Florian Jung und Julian Hofacker mussten auf der Einwechselbank Platz nehmen. Dafür rutschten Kevin Nicolaci, Denis Köhler und Max Bajorat in die Startelf. Bei Bad Boll schmerzte besonders der Ausfall seiner Leistungsträger Julius Bäumel und Julius Boni, die beide verletzt waren.
Die Marschroute, die beiden Teams mit auf den Weg gegeben wurde, erkannten die 150 Besucher in der Boller Sportarena recht schnell: Die Kicker aus dem Neuffener Tal ergriffen sofort die Initiative, während die Platzherren erst abwarteten und in erster Linie darauf aus waren, das Spielobjekt vom eigenen Strafraum fernzuhalten. Das gelang zunächst recht gut, denn die läuferisch überlegenen Gäste taten sich schwer aus ihrer Überlegenheit Kapital zu schlagen. Erst in der 13. Spielminute rutschte Kevin Nicolaci im Bad Boller Torraum nur um Haaresbreite an einer flachen Hereingabe seines Stürmerkollegen Giuseppe Pirracchio vorbei.
Kurze Zeit später drang der zum Verteidiger umfunktionierte Denis Köhler über die linke Außenseite in den gegnerischen Strafraum ein, zog dann aus vollem Lauf aus 14 Metern ab, Boll`s Torspieler Alexander Lang konnte zwar noch abwehren, aber gegen den Nachschuss von Giuseppe Pirracchio war er machtlos und der FCF lag mit 0:1 vorn (17.).
Auch in der Folgezeit änderte sich am Geschehen auf dem Rasenspielfeld wenig. Die Frickenhäuser weiter in der Vorwärtsbewegung, die Boller nur auf Schadensbegrenzung bedacht. Völlig beschäftigungslos FCF-Keeper Denis Grgic, der im ersten Spielabschnitt keinen Ball halten musste.
In den letzten zehn Minuten vor dem Halbzeitpfiff der ordentlich leitenden Schiedsrichterin Daniela Kottmann häuften sich die Torchancen für den FCF. Pirracchio mit einem fulminanten 25-Meter-Knaller (35.), zweimal Nicolaci (36. und 38.) und Ismail Oguz mit einer Großchance aus kurzer Distanz (41.) brachten aber das „Runde“ nicht ins „Eckige“. In dieser Phase hätten die hoch überlegenen Gäste für die bis zu diesem Zeitpunkt überforderten Gastgeber einfach für klare Verhältnisse sorgen müssen.
Nach der Pause kamen die „Boller“ etwas orientierter aus der Kabine und die Begegnung kannte nicht nur eine Richtung. Die spielerische Überlegenheit der Frickenhäuser hielt jedoch weiter an. In der 62. Spielminute lief der Ball wie an der Schnur gezogen durch den einheimischen Strafraum bis die Kugel zum völlig freistehenden Ismail Oguz kam, dieser zog aus sechs Metern Torentfernung auch gleich ab, doch auf der Torlinie klärte Tino Martorelli für seinen bereits geschlagenen Torspieler. Im Gegenzug dann die erste gefährliche Aktion des Spiels im Frickenhäuser Strafraum. Moritz Müller konnte sich über links gegen seinen Widerpart durchsetzen, passte dann von der Torauslinie zurück auf den einschussbereiten Marcel Mädel, doch Denis Grgic roch den Braten und durchkreuzte den Boller Plan (63.). Zwei Minuten später dann doch der Ausgleich zum 1:1. Nach einem Eckball fiel der Ball dem aufgerückten Damir Topolovec vor die Füße und dieser brachte abgeklärt aus kurzer Distanz den Ball über die Torlinie (66.).
Der Ausgleichstreffer setzte dann bei den Platzherren Kräfte frei. Die zuvor praktizierte Taktik des Versteckens wurde beendet und der Wille als Sieger den Platz zu verlassen war bei den einheimischen Akteuren durchaus zu erkennen. Doch auch die Gäste wollten nicht mit leeren Händen nach Hause fahren. Die Auswechslungen deuteten jedenfalls darauf hin. Besonders der eingewechselte Yannik Kynast gab auf der halblinken Seite richtig Gas und scheute keinen Zweikampf.
Wie schon beim Führungstreffer war Denis Köhler der Wegbereiter zur Frickenhäuser Führung. Dieser flankte nämlich von der linken Außenseite über den Boller Torwart hinweg. Dort lauerte Julian Hofacker und markierte mit einem präzisen Kopfball das 1:2 (82.). Kurz vor Spielende die endgültige Entscheidung zugunsten der Frickenhäuser. Yannik Kynast umkurvte im linken Strafraumeck zwei Boller Abwehrspieler und hatte anschließend noch die Kraft, die Kugel mit einem Schuss aus zehn Metern ins Tordreieck zum 1:3 zu versenken (90.). Danach war Schluss und alle waren sich einig: Es hat mit dem FCF den verdienten Sieger gegeben.
TSV Bad Boll: Lang, Jux (46. Müller), Ammon, Ungureanu, Topolovec, Falzone (46. Sönmez), Schaller (65. Ascherl), Feldmaier, Kalender (77. Quattrone), Mädel, Martorelli.
FC Frickenhausen: Grgic, Nicolaci (58. Hofacker), Bajorat (69. Arslan), Oguz (69. Kynast), Rothweiler, Köhler, Umutlu, Novovic, Pirracchio, Ersoy (77. Chatzimalousis), Wagner.
Schiedsrichterin: Daniela Kottmann, Ehingen.
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