Leistungsbereitschaft nur eine Halbzeit lang einfach zu wenig – FCF nach 1:2 Niederlage in Stammheim nun in der Abstiegszone angelangt
Auch im letzten Vorrundenspiel beim SC Stammheim konnte der FC Frickenhausen seinen Abwärtstrend nicht stoppen und musste mit einer 1:2 Niederlage den Nachhauseweg antreten. Besonders im ersten Spielabschnitt ließ die Täleself sämtliche Tugenden vermissen, die im Abstiegskampf vonnöten sind. Gegen die bestimmt nicht starken Platzherren blieb man in den Zweikämpfen meist nur zweiter Sieger und auch in der Laufbereitschaft hatte der Mitaufsteiger mehr zu bieten. „Es genügt in der Landesliga einfach nicht ein Spiel zu gewinnen, wenn man nur eine Halbzeit bereit ist dafür etwas zu tun. In der ersten Halbzeit waren wir nicht präsent. Nach der Pause hat die Mannschaft zwar eine Reaktion gezeigt und ist engagierter aufgetreten, aber das hat eben nicht gereicht“, ärgerte sich Frickenhausens Trainer Michael Kurz besonders über die Einstellung seiner Truppe in diesem wichtigen Spiel. „Das war ein sehr intensives Spiel zweier gleichwertiger Mannschaften. Wir sind hinten gut gestanden und haben nicht viel zugelassen. Natürlich hatten wir auch das Glück, dass Frickenhausen in der zweiten Halbzeit nur die Latte traf. Glückwunsch an meine Mannschaft, die vor allem kämpferisch zu überzeugen wusste“, freute sich Stammheims Trainer Thomas Oesterwinter über den Dreier, der den Sportclub in der Tabelle wieder einen Platz nach oben brachte.
Nur zirka 70 Zuschauer interessierten sich am vergangenen Samstag für das Aufsteigerduell, wobei die Mehrzahl der Fans noch dem Gast zuzuordnen war. Auf dem Kunstrasenspielfeld dominierten zunächst die Kicker aus dem Neuffener Tal, die motiviert ins Spiel gingen. Nach vier Spielminuten lag der FCF-Führungstreffer in der Luft, als sich Max Volk über die rechte Außenseite durchsetzen konnte, anschließend quer auf den mitgelaufenen Stephan Rothweiler passte, doch im letzten Moment grätschte ein Stammheimer Abwehrspieler dazwischen und beförderte den Ball ins Toraus. Dann kombinierten die Frickenhäuser aus der eigenen Spielhälfteheraus gekonnt bis in den gegnerischen Strafraum hinein, aber Giuseppe Pirracchio`s Schuss aus zehn Metern zischte äußerst knapp am langen Pfosten des SC-Tores vorbei (7.). Zwei Minuten später deuteten die Platzherren an, dass sie sich energisch zur Wehr setzen wollten. Alexander Herzog zog nach einem Steilpass an der FCF-Defensivabteilung vorbei, doch bei seinem Torschuss war der Winkel zu spitz, sodass die Kugel um Zentimeter ihr anvisiertes Ziel verfehlte. Auf der Gegenseite versuchte es Kevin Nicolaci mit einem Distanzschuss aus 18 Metern, doch der Ball ging knapp übers Stammheimer Torgestänge (13.). Kaum einer der zahlreich mit nach Stammheim angereisten Fans dachte zu diesem Zeitpunkt, dass dies die letzte nennenswerte Torchance der Gäste im ersten Spielabschnitt sein sollte.
Die Frickenhäuser reduzierten nämlich ihre Anstrengungen immer mehr; meist wurde nur der Raum abgedeckt und dieHausherren bekamen ungeahnte Freiräume. Diese nutzten sie konsequent. Nach einer Flanke von der halbrechten Seite in den FCF-Strafraum wurde Herzog nur halbherzig angegangen, dieser nahm die Kugel an, drehte sich und ließ FCF-Torspieler Giuseppe Spagnuolo mit einem Schuss aus zwölf Metern ins lange Eck zum 1:0 keine Abwehrchance (21.). Auch beim nächsten Treffer war Spagnuolo machtlos. Dieses Mal wurde die Innenverteidigung der Täleself mit einem Pass aus dem Mittelfeld heraus ausgehebelt, Ferid Schauki Djelassi hatte freie Bahn und erhöhte auf 2:0 (37.).
Zu Beginn des zweiten Spielabschnitts merkte man dem FCF-Team an, dass in der Halbzeitpause nicht nur locker geplaudert wurde. Ein Angriff nach dem anderen kam nämlich im Strafraum der Gastgeber an, aber bei den zahlreichen Chancen merkte man den Frickenhäusern die Unsicherheit im Torabschluss deutlich an. Denis Köhler fehlte nach einer Nicolaci-Flanke im Torraum die Kaltschnäuzigkeit (47.) und Oguz scheiterte mit seinem Distanzschuss am klasse reagierenden SC-Torhüter Tomasic (52.). Die größte Chance zum Anschlusstreffer hatte Nicolaci, doch erneut konnte Tomasic klären und den Nachschuss donnerte Pirracchio von der Strafraumgrenze aus an das Quergebälk (56.).
Die nun deutlich in der eigenen Hälfte festgesetzten Gastgeber machten vor dem eigenen Strafraum einen tollen Job und wehrten sich mit Herzblut gegen die Übermacht des Tälesteams und bei den schnell vorgetragenen Kontern waren sie immer gefährlich. So auch in der 73. Spielminute, als der zuvor eingewechselte Vadim Kromm einen Querpass von der halblinken Seite im FCF-Torraum nur ganz knapp verpasste.
Der Einsatzwillen der FCF-Akteure in der zweiten Halbzeit wurde kurz vor Spielende noch mit dem Anschlusstreffer belohnt. Muharem Umutlu düpierte mit einem Heber die Stammheimer Abwehr, Denis Köhler startete durch und verwandelte sicher zum 2:1 (86.).
In der Restspielzeit versuchten die Frickenhäuser zwar mit der Brechstange zum Erfolg zu kommen, aber die Oesterwinter-Truppe wehrte sich mit allen Mitteln und feierte den knappen Sieg anschließend gebührend.
SC Stammheim: Tomasic, Kotsinas, Matalja, Schwalb (70. Kromm), Herzog, Alkan (84. Buxmann, Oesterwinter, Weinmann, Kassaye, Dursun (80. Bardaro), Djelassi (46. Mavinga).
FC Frickenhausen: Spagnuolo, Kotaidis, Gutjahr, Bajorat (46. Köhler), Portale (83. Ersoy), Oguz (77. Spreitzer), Nicolaci, Volk, Rothweiler, Semere (46. Umutlu), Pirracchio.
Schiedsrichter: David Modro, SV Leonberg/Eltingen.
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