Spielbericht: TSV Blaustein – FCF


Und am Ende stand der FCF mit leeren Händen da – Mayer-Truppe verliert Abstiegskampf in Blaustein in der Schlussphase mit 1:3

Kein schönes Spiel erlebten die Besucher am vergangenen Samstag im Robert-Epple-Stadion in Blaustein. Abstiegskampf in allen Facetten war angesagt und letzten Endes zählte nur das Ergebnis. In dieser Beziehung hatten die Gastgeber mehr Glück, denn sie markierten die entscheidenden Tore in der Schlussphase und dürften nach dem 3:1 Sieg dem rettenden Ufer in der Landesliga, Staffel 2 ein gehöriges Stück näher gekommen sein. Der FC Frickenhausen hat es dagegen versäumt weitere Punkte in dieser „verrückten Saison“ einzufahren und ist zusammen mit weiteren acht Kandidaten noch lange nicht über dem Berg. Die Leistung in Blaustein wird jedenfalls nicht ausreichen, um am Saisonende zu den Mannschaften zu gehören, die auch in der nächsten Saison der Landesliga angehören.

„Das war Abstiegskampf pur und meine Mannschaft hat in der Defensive überragend gespielt, kaum eine Torchance zugelassen und letzten Endes verdient gewonnen“, meinte Blausteins Spielertrainer Michael Passer nach dem Spiel. „Wir sind heute in allen Mannschaftsteilen nicht ins Spiel gekommen, hatten besonders in der Spieleröffnung so unsere Probleme. Eigentlich hat dieses Spiel keinen Sieger verdient und ein Unentschieden wäre das gerechte Ergebnis gewesen“, hielt Frickenhausens Trainer Martin Mayer dagegen.

Gerade einmal 100 Zuschauer pilgerten in den Blausteiner „Lixpark“, um auf holprigem Untergrund das Abstiegsduell zwischen dem TSV Blaustein und dem FC Frickenhausen miterleben zu können. Beide Teams waren personell gehandicapt, denn auf Gastgeberseite fehlten die aus dem letzten Spiel in Bettringen rot-gesperrten Benjamin Passer und Mark Ruckgaber. Martin Mayer musste auf die angeschlagenen Claudius Reiser, Vladan Novovic und Leon Smoljan verzichten.

Von Beginn an aktiver und zielstrebiger waren ganz klar die Platzherren. Zwar konnten sie im spielerischen Bereich auch keine Ausrufezeichen setzen, aber besonders im Zweikampfver-halten und in der Aufmerksamkeit hatten sie deutliche Vorteile. Nach anfänglich ausgeglichener Partie verlagerte sich das Spiel immer mehr in die Hälfte der Gäste. Besonders bei Freistößen und Flanken musste die FCF-Innenverteidigung höllisch aufpassen. Zunächst segelte ein Freistoß von Sebastian Hinkl aus 22 Metern nur ganz knapp übers Frickenhäuser Torgestänge (7.), dann kam Marius Veith nach einer präzisen Flanke von der rechten Außenseite nahezu unbedrängt zum Kopfball, doch dieser ging knapp neben das Tor (12.). In der 25. Spielminute stand dem Führungstreffer der Einheimischen der klasse reagierende FCF-Schlussmann Florian Jost im Wege, als er einen Kopfball von Michael Passer aus kurzer Distanz entschärfen konnte. Drei Minuten später wurde der couragiertere Auftritt der Blausteiner mit dem 1:0 belohnt. Ausgangspunkt war eine Unaufmerksamkeit im linken Abwehrbereich der Gäste, dadurch konnte Jan-Luca Daur präzise flanken und gegen den anschließenden Flugkopfball von Marius Veith war auch Goalie Jost machtlos (28.).

In der Folgezeit erwachten die FCF-Akteure zusehends aus ihrem Tiefschlaf und trauten sich öfters in die gegnerische Hälfte. In der 36. Spielminute sahen nicht nur die Frickenhäuser Fans im Blausteiner Strafraum ein elfmeterwürdiges Foulspiel von Sebastian Fischer, der Julian Hofacker bei einem Kopfballduell einfach umstieß. Die Pfeife von Schiedsrichter Daniel Röbbeling blieb aber stumm. Dann entschärfte Blausteins Torhüter Antonios Antoniadis einen Freistoß von Ismail Oguz (40.). In der Nachspielzeit des ersten Spielabschnitts wurden die Angriffsbemühungen der Gäste doch noch mit dem Ausgleichstreffer belohnt. Nach einem Eckball von der rechten Seite fiel der zu kurz abgewehrte Ball an der Sechzehnmeterlinie Yannik Kögler vor die Füße. Dieser zögerte nicht einen Moment, nahm die Kugel volley und erzielte ein sehenswertes Tor zum 1:1 (45. +1).

Anstatt wie vor der Halbzeit die Entscheidung im gegnerischen Strafraum zu suchen, zog sich die Mayer-Truppe nach der Pause wieder weit in die eigene Hälfte zurück und versuchte nur mit langen Bällen zu agieren. Diese Taktik ging aber überhaupt nicht auf, denn die Lufthoheit hatten eindeutig die langen Kerls der Gastgeber, außerdem wichen diese keinen Millimeter von der Seite der Frickenhäuser Angreifer. Auf der Gegenseite passierte jedoch auch nichts Berauschendes, so dass den Spielebeobachtern schon relativ früh klar war, dass das nächste Tor wohl die Entscheidung bringen würde.

Die etwas größere Geduld im Bestreben den Gegner aus Deckung zu locken hatten die Blausteiner Akteure. So auch in der 79. Spielminute, als Sebastian Hinkl nach einem Konter der dezimierten FCF-Abwehr enteilen konnte und eine Stiefelspitze schneller am Ball war als der aus seinem Kasten eilende Frickenhäuser Torspieler, so dass Hinkl anschließend zum viel umjubelten 2:1 einschießen konnte.

Ähnlich wie nach dem 0:1 Rückstand oder auch schon während der gesamten Rückrunde war der Gegentreffer für die Frickenhäuser Akteure wieder das Signal eine Aufholjagd zu starten. Dieses Mal jedoch ohne zählbaren Erfolg. Die Gastgeber warfen nämlich alles in die Schale und verteidigten den knappen Vorsprung mit allen Mitteln. So bekam beispielsweise Max Bajorat den Kickschuh seines Gegenspielers ins Gesicht (81.), und für diesen schlimmen Fauxpas hatte Schiri Röbbeling, der sich immer mehr dem schwachen Niveau der Begegnung anpasste, nur die gelbe Karte für den Blausteiner parat. Fast wäre den Frickenhäusern noch der Ausgleich geglückt, aber der Kopfball von Julian Hofacker touchierte nur den Innenpfosten und wurde anschließend vom Blausteiner Kapitän Sebastian Fischer aus der Gefahrenzone befördert (82.).

Die endgültige Entscheidung fiel dann in der 87. Spielminute, als Hinkl auf der rechten Außenseite viel Platz hatte um in den Frickenhäuser Strafraum zu flanken und Maximilian Bihler aus kurzer Distanz zum 3:1 einnetzen konnte.

Die Niederlage hinterließ nach dem Spiel Spuren in den Gesichtern der enttäuschten Gästespielern, aber sie haben es sich selbst zuzuschreiben, denn wer in einem solch hoch explosiven Abstiegskampf wie in dieser Saison in der Landesliga bestehen will, muss über die gesamte Spielzeit eine Schippe drauflegen und sich nicht nur auf Fehler des Gegners verlassen.

TSV Blaustein: Antoniadis, Fischer, Breunig, Erthle (82. Both), Hinkl (89. Schneider), Veith (87. Erhardt), Bihler, Kling, Michael Passer, Daur (90. Löhnert), Schmidt.

FC Frickenhausen: Jost, Lernhart, Hofacker, Umutlu, Gutjahr, Bajorat (81. Stehling), Oguz (81. Behrendt), Rothweiler, Pirracchio (89. Jasny), Ersoy (87. Rodrigues), Kögler.

Schioedsrichter: Daniel Röbbeling, SRG Stuttgart.

– wes –